„Wreck-it-Ralph“ ist eine Videospielfigur und hat sein Dasein als einsamer Bösewicht satt. Er möchte lieber ein „guter“ Held sein und versucht daher, sich in andere Spiele als sein angestammtes „Fix-it Felix“ hinzuschmuggeln, wo er sein Glück versuchen will. Viele Anspielungen auf Videospiele der 80er und 90er Jahre inklusive, versteht sich.
Der Film hat mich in jeder Hinsicht positiv überrascht: Eine durchaus intelligente Story mit überraschenden Wendungen. Ein Tempo wie eine Achterbahnfahrt, unterstützt durch einen lebhaft-fetzigen Soundtrack. Anspielungen auf diverse Videospiele, wobei man auch fast alles versteht, selbst wenn nicht alle Figuren/Personen kennt (die Kids von heute haben ja keine Ahnung *g*). Sehr viel Kreativität, die sich vor allem anhand der unterschiedlichen, von den Hauptfiguren durchquerten Videospielwelten zeigt, sowie durch extrem gut gelungene Running-Gags und skurril-lustige Detail-Ideen: Allein für die Selbsthilfegruppe der Videospielbösewichte (vertreten ist dort ein Geist aus „Pac Man“ genauso wie „Street Fighter“-Brutalo Zangief oder Bowser und Dr. Robotnik, Erz-Widersacher von Mario bzw. Sonic) hat sich das Eintrittsgeld gelohnt; und z.B. die traurig schauenden, obdachlosen Videospielfiguren („Game Unplugged! Please help!“) am Zentralbahnhof haben diese Szene noch weit übertroffen. Und trotz allem Spaß fiebert man gespannt mit der zweiten Heldin des Films – dem vorlaut-frechen Mädel Venellope von Schweetz – mit, wenn sie in ihrer Knallbunten Bonbon-Welt endlich ihr ersehntes, entscheidendes Rennen fährt. Eine solche Kombination von Witz/Leichtigkeit und Spannung gelingt nur wenigen Filmen. Selbst für notorische Computerspiel-Verweigerer ist dies der beste Animationsfilm des Jahres!
Höchstens ein kleinerer Einwand gegen „Ralph reichts“ fällt mir überhaupt ein: Ich habe den Film in 2D, nicht in 3D gesehen – und prognostiziere, dass dies richtig so war: Ich kann mir bei keiner Szene vorstellen, dass sie durch 3D nennenswert gewonnen hätte.