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Dmitrij Panov
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4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Ein morbides Verwirrspiel, welches sich nach und nach nahezu Lynch-artig in einem undurchschaubaren Strudel aus Wirklichkeit und vermeintlichen Wahn zu verlaufen scheint, bis es am Ende doch noch eine tolle Lösung aus dem Hut zaubert, welche nicht nur der Hauptfigur, sondern auch dem Zuschauer selbst wahrlich die Augen öffnet - eine echte Rätselfilmperle, düster, gemein und extrem faszinierend.
Es fällt nicht ganz leicht, von „Abre los ojos“ eine Inhaltsangabe zu verfassen, da der Film immer wieder in verschiedenen Zeiten springt und selbst der Zuschauer nicht weiß, was noch Realität oder Fiktion ist.
Die Schauspieler sind alle relativ unbekannt, bis auf Penelope Cruz, welche man sogar topless sehen darf. Aber die Schauspieler überzeugen, insbesondere Eduardo Noriega in der Rolle des Cesar. Mal der coole Sunnyboy, dann wieder eine entstellte Person, die weder sich noch den Rest der Welt leiden kann. Hinzu kommt die Liebe zu Sophie, die nach dem Unfall vorbei scheint. Denn wer sollte Cesar schon mit so einem Gesicht lieben?
Im Laufe der Zeit wird „Abre los ojos“ immer mehr zum Psychothriller, da man dem Geheimnis immer näher kommt und auch alle Indizien im Film sich langsam zusammenfügen, wo sich dann der bekannte „Aha-Effekt“ einstellt. Wer allerdings auf eine lückenlose Auflösung hofft, wird enttäuscht, denn selbst das Ende lässt Raum für weitere Spekulationen. Viel mehr möchte ich auch eigentlich nicht verraten, da man den Film besser selbst entdecken und alles auf sich zukommen lassen sollte.
Fazit: Guter spanischer Psychothriller, der einen über anderthalb Stunden unterhält. Für Freunde des Genre sicherlich ein Muss, aber auch der Rest sollte mal reinschauen ,es lohnt sich.
Ich habe zuerst Vanilla Sky gesehen und war demnach gespannt auf das Original. Leider wurde ich schwer enttäuscht. So sehr ich die "Mindfuck" Filme mag, und das geistlose Hollywoodkino verabscheue, aber in diesem Fall stimmt es nicht.
Blind auf Hollywood zu schimpfen ist sehr engstirnig und man sollte sich eine eigene Meinung bilden. Das Original hier kommt sehr schlampig umgesetzt vor. Die Darsteller überzeugen überhaupt nicht. Gerade der Hauptdarsteller Noriega kann keine Sympathie erzeugen. Sein ewig gleicher Gesichtsausdruck und seine unbeholfene Art Emotionen zu zeigen ist wirklich traurig. Egal ob bei der Party oder am Ende, er macht immer das gleiche Gesicht und überzeugt in keiner Minute.
Zudem kommt keine echte Atmosphäre auf. Der "reiche" macht keinen echten Eindruck darauf wirklich reich zu sein. Er fährt in einem uralten Käfer durch die Gegend und erst später mal mit einem Mercedes. Ist dieser Mann mit der kleinen Wohnung reich? Dies ist in Vanilla Sky besser umgesetzt. Der spasssüchtige Millionär wird von Tom Cruise weitaus besser umgesetzt.
Penelope Cruz fehlen die Charme wie in Vanilly Sky. Ihre Dialoge sind platt und geistlos. Das die beiden verliebt sind kommt gar nicht richtig durch. In Vanilla Sky ist sie spritzig und frech mit dem Sexappeal einer Audrey Hepburn. Man verliebt sich fast selbst in so eine scheinbar perfekte Frau. Auch wird sie in Vanilly Sky NICHT als Pantomime dargestellt und somit wird einem die dämliche Szene erspart, in der sie da stumm steht und er vor ihr wartet im Regen. (Kitschfaktor 10,5)
Auch kleine Szenen wurden anders umgesetzt. Z.b. sucht Cesar sich Informationen über L.E. im Internet. Da sieht man eine extrem hässliche und primitive Website. Diese kleinen Details fehlen dem Film total. Man bekommt nie den Eindruck das L.E. ein großer und mächtiger Konzern ist, der über so eine extreme Technologie verfügt.
Die Szene in der ein Wächter am Ende von Cesar erschossen wird gibts in Vanilla Sky nicht, was ich sehr gut finde. Cesar muss nicht zu einem Mörder werden, er ist kein Psycho.
Der Soundtrack ist in Vanilly Sky weitaus besser. Der Soundtrack der Beach Boys transportiert am Ende so wunderbar den Höhepunkt des Filmes. Das kann man alles vergessen in dieser "Billigproduktion" aus Spanien. Die ganze Zeit ist die Musik total unpassend.
Natürlich kann man die eindimensionale Einstellung verfolgen das Hollywood wieder ganz böse Geld machen wollte, aber wenn man mal deutlich hinschaut wirkt es eher so das jemand in Hollywood den Film gesehen hat und das Potential erkannt hat. Es wäre eine Schande so eine gute Filmidee zugrunde zu richten nur durch eine schlampige und billige Umsetzung. Alejandro Amenábar hat sich damit wirklich keinen Gefallen getan.