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Balticderu
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5,0
Veröffentlicht am 27. August 2023
Ein wirklich hervorragender, lustiger und guter Film mit emotionaler Story. Ein krebskranker Mensch, möchte als letzter Wunsch einmal das Meer sein und erlebt dabei viele lustige Abenteuer. Definitiv sehr empfehlenswert.
Na gut, wir wollen doch mal auf dem Teppich bleiben: „Knockin‘ on Heavens Door“ war keine Revolution des deutschen Filmes, er war schlichtweg eine gut gefüllte Truhe mit Ideen aus unzähligen anderen Filmen die dann recht nett zusammengeschustert wurde. Til Schweiger und Jan Josef Liefers ergeben ein zwar tragisches aber doch liebenswürdiges Heldengespann, Stars sind aber eigentlich Thierry van Werveke und Moritz Bleibtreu als debile Killer nach Tarantino Vorlage. Gerade an den beiden läßt es sich versinnbildlichen was der Film macht: er klaut Best Offs aus anderen Streifen, nichts, wirklich gar nichts im Film war nicht schon mal irgendwo anders. Großes Plus bekommt der Film aber für die Actionszenen die zwar nicht an Hollywood Vorbilder rankommen können aber doch aus der einheitlichen Masse rausragen. Ach Mensch, wozu sich hier die Finger wundtippen: jeder kennt diesen Film, nahezu jeder findet ihn irgendwie gut – was mir nicht gefällt ist a) Regisseur Thomas Jahn (war mir in Interviews schreiend unsympathisch) und der im Film viel zu oft recht krasse Wechsel von Spaß zu Ernst.Fazit: Zu Recht erfolgreicher deutscher Streifen der unzählige Vorbilder ausschlachtet und für nationale Verhältnisse echt gut wiedergibt – dafür gibts ein fieses Ende!
"Du bist so`n abgefuckter Outsider da oben." ...`Knockin`on Heaven`s Door`ist mein absoluter Lieblingsfilm aus deutschen Landen. Vieles was ich von einem guten Kinofilm erwarte, findet sich in diesem Roadmovie wieder: Eine interessante/spannende Geschichte, eine Menge Gags und schräge Figuren, knallige Action, sowie im besten Falle eine ordentliche Kelle Emotionen obendrauf. All diese Zutaten harmonieren im Wechsel prächtig miteinander, und mutieren zusammengenommen zu DEM deutschen Popcorn-Kino, das sich Viele hierzulande häufiger wünschen, mich eingeschlossen! Dies ist keine romantische Komödie; hier gibt es keine Frau, deren Herz auf einem mit schlüpfrigen Widrigkeiten gespicktem Weg erobert werden muss. Der Antrieb, der Motor der Geschichte ist ein anderer, und gerade deswegen so erfrischend. Zwei schwerkranke Todeskandidaten wollen noch einmal das Meer sehen bevor sie abtreten, und nehmen auf dem Weg dorthin alles mit was geht, Banküberfall und Puff-Besuch inklusive. Die Darsteller sind bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend besetzt und agieren auch so. Selbst ein Til Schweiger spielt seine Rolle fernab des üblichen abgehobenen Ego-Gehabes sehr überzeugend, vor allem auch die tragischen Momente! Die meisten Lacher im Film erntet Moritz Bleibtreu als Abdul im genialen Zusammenspiel mit Thierry van Werveke als Hank; die beiden sind einfach Kult! In den letzten drei Minuten des Films vor dem Abspann wird kein einziges Wort mehr gesprochen; und doch wird so viel gesagt. Das ganze emotionale Potenzial der Grundidee entfaltet sich in der Schluss-Szene. ...Kleinere Abstriche muss ich aufgrund der teilweise etwas laxen Regie leider machen (wer will es Regie-Neuling Jahn verdenken), aber speziell die Szene, in der eine ganze Polizeiwagen-Kolonne auf Verfolgungsjagd und menschenleerer Straße an einer roten Ampel hält, finde ich recht albern und unpassend. Auch hätten einige Deleted Scenes dem Film im Nachhinein hervorragend zu Gesicht gestanden. Alles in allem ist `Knockin`on Heaven`s Door`extrem unterhaltsames, abwechslungsreiches und (fast) perfektes deutsches `Popcorn-Kino`. Ein zeitloser Genuss!
Ich bin eigentlich kein Til Schweiger Fan,aber in dem Film fand ich ihn persönlich doch mal gut. Die zwei Hauptcharaktere sind beide krank und beschließen vor ihrem Tod nochmal ans Meer zu fahren. Diese Roadmovie-Komödie ist wirklich sehr unterhaltsam,teilweise echt lustig. Den Film sollte man sich wirklich mal angetan haben!
"Knockin' On Heaven's Door" ist eine verdammt berühmte Zeile und ein genialer Song von Bob Dylan. Ende der 1990er jahre erschien in Deutschland auch ein Film, der diesen Titel trug. Thomas Jahns bisher einziger Kinoerfolg gilt mittlerweile als ein kleiner Kultfilm. Nachdem ich ihn heute zum ersten Mal gesehen hab kann ich sagen: Das ist sogar ein Film mit Kultpotenzial! Das besondere an dem Film ist der Genre-Mix: Traurige Szenen kombiniert mit teilweise skurillen und schnellen Momenten. Die beiden Hauptcharaktere sind schwer krank und befinden sich in einer kleinen Lebenskrise. Beide unterhalten sich über den Himmel und die grundvorassetzung zur Aufnahme: Man sollte einmal in seinem Leben das Meer gesehen haben, dann den Sonnenuntergang der im Meer versinkt. Sie beschließen den Ort zu verlassen und das Meer zu besuchen. Die Geschichte ist bei weitem nicht so anspruchsvoll wie sie sich jetzt anhört. Es dürften auch die ein oder anderen Logikfehler vorhanden sein. Ein Punkt gefällt mir aber am Drehbuch besonders: Es hat eine Botschaft. Und zwar die, dass man auch in so einer schlimmen Situation das Leben bis zum Schluss auskosten sollte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Jan Josef-Liefers und Till Schweiger spielen toll! Beide harmonieren sehr gut, geben allgemein ein gutes Leinwand-Duo ab. Die vielen Nebenfiguren wurden mit zahlreichen bekannten Schauspielern belegt (Ruder Hauer; Moritz Bleibtreu, Jenny Elvers). Und alle spielen ihre Rolle toll! Allen voran natürlich Moritz Bleibtreu als Abdul! Neben den eher ernsten Tönen hat der Film aber auch extrem viele lustige Szenen. Nicht jeder Gag paßt, die meisten aber schon! Das liegt vorallem an den teilweise wundervollen One-Linern oder Dialogen. Als sich Abdul und Henk über Hoden unterhalten und dabei Pinnocio und Terminator erwähnen, kann man sich fast gar nicht einkriegen. Der Soundtrack paßt auch gut zum Film! Besonders nennenswert ist hierbei "I will survive", dass im Bordell gespielt wird. Aber hier in einer sehr schnellen Eurodance-Variante. Der Film hat auch einige Anspielungen: Beispielsweise sind die beiden Gangster Abdul und Henk den beiden Gangstern auch Pulp Fiction sehr ähnlich. Oder aber das Bordell, dass "True Romance" heißt. Knockin' on Heaven's Door ist ein sehr origineller Film aus Deutschland! Der Gene-Mix steht dem Film ganz gut, überhaupt bietet der Film einen eigenen Stil. Der Coolness-Faktor ist sehr hoch. 4,5 von 5 Sternen für die 90er Filmperle!
Der Film mischt rasant Actionthriller und Drama miteinander. Auch wenn das manchmal ein bisschen konstruiert wirkt, klappt das Konzept der Tragikomödie doch ganz gut. Denn die wirklich glaubwürdig agierenden Darsteller Schweiger und Liefers machen ihre Sache richtig gut und der Film unterhält durchweg hervorragend. Auch die dramatischen Züge sind soweit gelungen, da der Film nicht zwar emotional berührt, aber nicht ins Sentimentale abdriftet.
Wenn man sich die Kinocharts in den 90ern anschaut, erkennt man schnell, dass es wenig deutsche Filme in den Top 20 gab. Und wenn sich mal einer verirrte, waren es Komödien a lá Otto oder Werner. Doch 1997 kam „Knockin´ on Heavens door“ ins Kino, eine Mischung aus Road-Movie und Gangster-Komödie. Es war das Regiedebüt von Thomas Jahn und wurde ein voller Erfolg an den Kassen, aber auch bei den Kritikern. Jahn wurde schon als neuer Tarantino Deutschlands gefeiert. Doch es sollte sein bisher einziger Hit bleiben.
Inhalt
Rudi Wurlitzer, der Krebs im Endstadium hat und Martin Brest, der an einem unheilbaren Gehirntumor leidet, lernen sich im Krankenhaus kennen und beschließen bei einem gemeinsamen Besäufnis, dass sie ihre letzten Tage nicht so erleben wollen. Da Rudi noch nie das Meer gesehen hat, wird kurzerhand ein Mercedes geklaut und der Anblick des Meeres wird als großes Ziel erklärt. Was sie noch nicht wissen ist, dass ein Koffer voller Geld im Kofferraum liegt, der jedoch einem Gangsterboss gehört. Durch mehrere Missgeschicke sind es bald nicht nur die Gangster, die sich an ihre Fersen heften...
Filmkritik
Es ist eine recht einfach gestrickte Geschichte die uns Jahn hier auftischt. Zwei Männer wollen kurz vor dem Tot noch was erleben und beginnen eine Reise ans Meer, auf dessen Weg sie viel erleben und viel anstellen. Doch wie diese Geschichte serviert wird, hat so viel Charme und ist in manchen Situationen so schön grotesk, dass man gerne über den ein oder anderen logischen Patzer hinwegsieht. Allein die Musik kommt immer passend und verleiht dem Film im richtigen Moment die nötige Wärme.
Auch schauspielerisch hat dieser Film einiges zu bieten. Til Schweiger und Jan Josef Liefers spielen ihre Rollen souverän, voll überzeugen können jedoch die vielen Nebendarsteller. Bis in die kleinsten Rollen ist „Knockin´ on Heavens Door“ mit dem „Who is who“ des deutschen Films besetzt (u.a. Corinna Harfouch, Hannes Jaenicke, Tobias Schenke uvm.). Aber den denkwürdigsten Eindruck hat Moritz Bleibtreu als Abdul, der für so manche Lacher sorgt und in Erinnerung bleibt.
Der Film wirkt zu keiner Zeit auf cool getrimmt, auch wenn vieles von anderen Road- und Gangster-Movies abgekupfert wurde und sich der Einfluss von Filmen wie „Pulp Fiction“ nicht leugnen lässt. Trotzdem wartet er mit so vielen eigenen Ideen auf, dass es eher eine kleine Verbeugung ist vor den großen Genrevertretern, als eine Kopie. So gibt es außerdem viele nette Anspielungen auf andere bekannte Filme und Szenen (eine Bar mit dem Namen „True Romance“, die Anzüge der beiden Gangster, …), die jedoch nur Filmkenner erraten dürften.
Nicht alle Gags zünden wie sie sollen, doch bei der Dichte an Komik reicht es allemal, damit kein Auge trocken bleibt. Und wo andere Filme zu einer reinen Komödie verkommen würden, da entgegnet „Knockin´ on Heavens Door“ Szenen mit einer unglaublichen Tragik. Denn die Rahmenhandlung an sich ist ja doch eine sehr ernste und traurige. Alleine die Schlußszene hat solch eine Kraft und Intensität, dass sie jeden Zuschauer packen dürfte.
„Knockin´ on Heavens Door“ stellte in Deutschland einen kleinen Wendepunkt dar. Zuvor waren es nur reine Komödien die an den heimischen Kinokassen Geld machen konnten. Als dann „Knockin´ on Heavens Door“ ein Erfolg war, bemerkte die Filmindustrie, dass sich auch aus Filme mit etwas mehr Anspruch und einem etwas ernsterem Thema Geld machen lässt. Ebenso sahen die Zuschauer, dass auch in Deutschland erfrischend gute Filme gemacht werden können. Wie groß die Auswirkungen für die deutsche Filmindustrie war, lässt sich schwer sagen, auch weil „Lola rennt“ ein Jahr später in die Kinos kam und sogar international erfolgreich war. Auf jeden Fall wurde Moritz Bleibtreu zu einem bekannten Schauspieler und Til Schweiger festigte seine Rolle als großes Zugpferd in deutschen Filmen.
Fazit:
„Knockin´ on Heavens Door“ ist zu Recht einer der erfolgreichsten deutschen Filme der 90er Jahre und versprüht unglaublich viel Charme. Ein perfekter Mix aus Tragik und Komik mit der nötigen Wärme, aber vor allem auch Coolness. Selten machte ein deutscher Film so viel Spaß und rührte zugleich zu Tränen.