[...]Wenn Ruben Fleischer strickt wie er inszeniert sollte man sich zu Weihnachten auf keinen Fall einen Pulli von ihm wünschen: der grob geflickte Fetzen würde nicht warmhalten und seine knackbunte Optik würde zwar auffallen; die brüchigen Nähte und die asymmetrische Fertigung allerdings auch. Fleischers „Gangster Squad“ ist ein ganz schwach verarbeiteter Flusenteppich lapidaren Szenenaufbaus, ein überzeichneter high styler, der aber weder zu narrativer, noch bildsprachlicher Entschlossenheit findet. Für eine Überspitzung, eine Persiflage gar von Noir- und Crime-Thrillern wie „L.A. Confidential“ oder „The Untouchables“ ist die Umsetzung zu stumpf und für jeglichen Funken an Relevanz aus sich selbst heraus mangelt es „Gangster Squad“ komplett an einem Sinn für Dramaturgie und Stimmigkeit. Aus Fleischers Film lässt sich schwer ablesen, ob er das Genre und dessen Referenzen nun verehrt oder verabscheut, ob sein Film eine Rekreation sein soll oder eine Bloßstellung von Versatzstücken wie „harter Cop“, „ungezügelter Gangsterboss“, „Femme fatale“, „Tommy Gun-Schiessereien“, „Mafia-Konflikte“,…[...]Die Charaktere verschwinden hinter ihrem Cel Shading-Look[...]Ryan Goslings valiuminöses Schauspiel hat zu Nicolas Winding Refns „Drive“ besser gepasst[...]Die Chemie zwischen Gosling und Emma Stone? Wie die zwischen Milchbrötchen und am Kleiderständer aufgehängten MakeUp-Koffer.[...]„Gangster Squad“ entwickelt weder Spannung noch Aufregung, die ganze Szenenfolge hat was von schlecht geschriebener fan fiction, die schlicht und ohne die nötige Handwerkskunst Abschnitt an Abschnitt klatscht und nur gelegentlich mal den Thesaurus bemüht, um ihr ansonsten legasthenisches Verständnis- und Sprachgerüst aufzupeppen. Der übertriebene Gewaltpegel bleibt eines der wenigen konsequenten Stilmittel einer vollkommen misslungenen Genreübung, die ihrem immer reizvollen Setting nichts abgewinnt.[...]