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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 28. Mai 2022
Ein Muss für Pferdenarren. Ein Kann für nahe am Wasser gebaute Romantiker. Ein No-no für Freaks von einem zuckersüßen, konsequent vollendeten Happy End. Das ist wohl Robert Redford schönster Film. Ein umwerfend sympathischer Tom Booker (Robert Redford) heilt Mensch und Tier vor atemberaubender Landschaftskulisse. Das mag manchem emotional etwas zu weit gehen, aber es ist in sich stimmig. Daneben gibt es noch viele Nebenhandlungen von einem überaus überzeugenden Ensemble dargeboten, die aber auch alle gut ins Bild passen, und das zentrale Problem gut mittragen. Zum Beispiel das Verhältnis der dominante Mutter Annie (Kristin Scott Thomas) und der körperlich und seelisch zutiefst verletzten Tochter Grace (Scarlett Johansson). Dann die neu aufgekommenen, latenten Eheprobleme von Annie mit dem verständnisvollen Mann Robert (Sam Neill). Beim Gegensatz Stadt- und Landleben geht es auch um Heimat und Zufriedenheit. Das Leben im ländlichen Montana ist natürlich viel attraktiver mit Lagerfeuer und echter Cowboyromantik ohne kitschig zu erscheinen. Ebenso wie der Gegensatz zwischen einer intakten, ortsgebundenen Familie und einem global vernetzten Ehepaar mit Tochter. Alle Probleme werden gelöst, nur nicht das schwierig-schöne von Tom und Annie. Zwischen ihnen knistert und funkt es zwar, aber es zündet nicht. (So sehr man es ihnen auch wünschen mag.) Das ist herzerwärmend gemacht. Wir erleben ein sentimentales ‘unhappy‘ Happy End. Trost spendet da nur die tolle Musik, die vom ‘Rhythmus des Pferdes‘ erzählt.
Ich kann dem Meisterwerk von Robert Redford nur das höchste Kompliment machen, indem ich dem überlangen Film ( 162 Minuten ! ) ohne Pause gesehen habe und mit fünf Sternen belohne.
Hinzu kommt, dass Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller Robert Redford total authentisch ist. Er ist ein bekennender und engagierter Umweltschützer. Und man merkt ihm seine Liebe zu Pferden an.
Keine der im Film gezeigten Szenen dauert zu lang oder ist überflüssig.
Das Schauspiel-Ensemble ist grandios. Es brauchte tatsächlich diesen Film, aber nun bin ich endlich auch Fan von Scarlett Johansson und ihrer Filmmutter Kristin Scott Thomas.
Unbedingt hervorzuheben ist das Spiel der damals erst 14-jährigen Scarlett Johansson, heute Star in Filmen ""Das Mädchen mit dem Perlenohhring", "Die Schwester der Königin" oder den Avengers- Filmen als Black Widow.
Dass der Film bereits ab sechs Jahren freigegeben sein soll, kann ich kaum glauben, denn da sind ein paar harte Szenen drin ( vor allem der Unfall zu Beginn ), das würde ich keinem Kind dieses Alters zumuten wollen !
Tolle Landschaftsaufnahmen gehören zu diesem Film. Auch hat der mehrfach oscar-nominierte Kameramann Robert Richardson ( bis heute zehn Nennungen bei insgesamt drei Gewinnen ) jede Szene eingefangen, die wichtig ist. Ob es nun die Großaufnahmen der Protagonisten sind oder Details, es ist eine tolle Leistung. Die Handlungen jeder Person sind absolut nachvollziehbar. In Nebenrollen glänzen Chris Cooper und Dianne Wiest als Bruder und Schwägerin des Pferdeflüsterers. Den Rest besorgt der coole Soundtrack...
Dieser Titel galt damals als er raus kam zu meinen Schulzeiten als der Prototyp eines Schmachtfetzens. Aber ist ja auch klar: 162 Minuten lang und handelt von einem Mann der mit Pferden spricht. Aber es geht hier wohl weniger um die Story sondern das dabei transportierte Gefühl: ein Pferd und ein junges Mädchen (die blutjunge Scarlet Johanssen) werden schwer verletzt und müssen einen Weg zurück ins Leben und in ihr Selbstvertrauen filmen, Redford inszeniert sich dabei als kerniger naturbursche der mit Geduld und sensiblem Vorgehen eben das ermöglicht. Auch wenn der Film dabei lang ist wird er nicht langweilig, er kostet halt nur seine Szenen aus, nimmt ein gaaaanz langsames Erzählempo und hüllt den Zuschauer über seine ganze Laufzeit in eine wunderbare, gut funktionierende Stimmung. Daran hat sich auch nach 20 Jahren nichts geändert. Wobei jemand der den Titel eins schlimm fand das nun kaum besser finden dürfte.
Fazit: Sensibel und voller schöner Momente und Aufnahmen, aber ebensosehr der furchtbar lange Schmachtfetzen nach dem er aussieht!
Ich fand den Film hervorragend, und eben nicht nur seines glänzenden Hauptdarstellers wegen, zu Ende erzählt. Die Story war glaubhaft dargestellt, die Naturaufnahmen gewaltig!