"Vielleicht lieber morgen! macht vom Klappentext viel weniger neugierig, als es eine deratig originelle Verfilmung eigentlich sollte. Ungewöhnlich und unorthodox ind er Inszenierung ist der Film in Besetzung, Spielfreude, Intensität und Umsetzung ziemlich nah an der Perfektion. Und as bei einem so schwierigen und verwickelten Plot. Charlys (Logan Lerman) ist postpsychotisch, traumatisiert durch den Suizid eines Freundes und muss zur Highschool. Dort tauchen sofort alle fiesen Mobber der Welte auf, dazischen nur der Good Teacher im Fach Englisch, der ihn bemerkt, lobt und respektiert. Ohne Freunde dämmert Chalys durch die Zeit, seine Familie rettet ihn nicht - bis er zufällig Freunde findet - die sehr exzentrischen Oberstufenschüler Patrick (Ezra Miller) und dessen Stiefschwester Sam (Emma Watson). Und nun könnte natürlich die All American Highschool PArty losgehen, wie in so vielen schrecklich schlechten US-Filmen, die man als Folter einsetzen könnte. Passiert hier aber nicht, Klischees bleiben so fern wie Oberflächlichkeiten. Die Regie bleibt hautnah an allen Gefühlen und Konflikten dran und lässt den Betrachter emotional mitschleudern. Die Halbgeschwister zerren mit großer Freundlichkeit Charlys ins echte aber auch sehr morbide Partyleben und in ihre skurrile Freundesgruppe, in der sein Wert als Mensch immer höher geschätzt wird. Je mehr er sich als nett, harmlos, treu und gleichzeitig klug wenn auch nicht weise entpuppt, desto mehr zeigen die anderen des Kreises ihre Krisen, ihre Anfälligkeiten, ihre Lebenstragik, die aus den supercoolen Leuten eben doch normale und recht leidende Manschen macht. Charlys verliebt sich in Sam, diese liebt ihn auch, kann aber eigentlich nur brutalere Typen an sich heran lassen, was sie auch bereut. Dennoch wird ihnen diese Liebe zuletzt beidseitig als sehr wertvoll klar. Am Schluß stehen alle vor Veränderungen, Colleges, Universitäten - und Charlys muss noch 2 Jahre dort an der High School bleiben. Dass Sam nun weg ist, treibt ihn in eine erneute Krise, die ihn wieder in der Psychiatrie landen lässt. Hier kann er mithilfe einer Ärztin mehr zur offensiven Haltung finden und auch den Missbrauch durch seine Tante in der Kindheit thematisieren. Er darf die Klinik verlassen und geniesst, dass seine Freunde ihn zuhause besuchen, darunter auch Sam, die ihn innig abküsst. Die Zukunft sieht für ihn nun besser aus.
Das geniale Trio führt uns hier in ein Feuerwerk aus Geschehnissen und Gefühlen, Klischees und Langeweile bleiben weit aussen vor, auch wenn sich das Thema schwer liest - es bleibt eine Menge Freude und Lachen und eine unerhörte Portion an Authentizität in den Emotionen, das Ganze wirkt sehr echt und mag so manchen in die eigene verwirrte Jugend hineinsaugen! Meisterhaft inszeniert und von den Protagnonisten so gut umgesetzt, dass man sich sehr wundern muss, dass die Gremien hier einmal wieder blind waren, da hätte man doch wirklich ein paar Oscars herausholen dürfen.