Wie man es auch dreht und wendet, Filme dieser Machart kommen natürlich nie ohne eine deftige Portion Pathos und Patriotismus aus. Ausgangspunkt der meisten Filme ist natürlich meistens 9/11, womit berechtigterweise auch ziemlich schnell der Bösewicht ausgemacht ist, demzufolge die heroischen US-Soldaten unbeirrt in den Krieg ziehen können um für die Freiheit der Welt zu kämpfen. Einfach, plausibles Schema und im Gegensatz zum Vietnamkrieg steht diesmal größtenteils das amerikanische Volk hinter ihren Soldaten. Mittlerweile, 17 Jahre später, ist die Welt ein wenig anders geworden und ich bin ganz ehrlich, ich tue mich in der jetzigen Zeit immer ein wenig schwer mit solchen „Schwarz-Weiß-Malerei-Filmen“ in denen man keinerlei Chance bekommt, irgendetwas in Frage zu stellen. Soldaten sind nun mal Soldaten und den Meisten kann man wahrscheinlich auch nicht in Abrede stellen, dass sie an das glauben, für was sie kämpfen. Gerade dieser Glaube und der zelebrierte Patriotismus zum eigenen Land wird in „Operation 12 Strong“ deutlich in den Vordergrund gestellt, was dem Film zweifelsfrei (ob gewollt oder nicht) ein wenig in den Dunstkreis der „Rambo“-Filme bringt. Der Hauptprotagonist (hier Chris Hemsworth als Captain Mitch Nelson) wird diesmal ein wenig zurückgenommen (ist ja schließlich ein Soldat wie du und ich), aber das Schema ist schon ziemlich ähnlich, gerade im Vergleich zum 3. „Rambo“-Teil, der ja ebenfalls in Afghanistan spielt. Bezeichnend dafür auch die Weisheiten über Afghanistan, die uns General Dostum ein ums andere Mal zu Gehör bringt. So richtig sie auch seien mögen, wir kennen sie schon aus „Rambo III“. Von Kritik an der eigentlichen Sache und richtig Tiefe, im Film leider Fehlanzeige, ganz im Gegenteil- wir lernen (obwohl es ja nichts Neues ist), in Amerika kannst du wählen, ob du in den Knast gehst oder zur Armee. So, nun reicht‘s an „Gehobenen Zeigefinger“, so schlecht ist der Film nämlich nicht. Gehen wir ohne Vorurteil ans Genre Kriegsfilm so kann man festhalten: Solides Handwerk, mitunter visuell tolle Bilder, mehr als ordentlicher Soundtrack, vor allem in der zweiten Hälfte- die auch ganz klar die Bessere ist- , und auch schauspielerisch gibt’s nichts zu meckern. Der Film ist natürlich eine „One-Man-Show“ von Chris Hemsworth, der auch genau der Richtige dafür ist und der das auch kann. Seine Frau (Elsa Pataky- die „Elena“ aus den F&F-Filmen) darf auch im Film seine Frau spielen und auch die Nebenrollen (u.a. Michael Pena, Michael Shannon und William Fichtner) machen das alles ordentlich und solide, sind aber eben nur schmückendes Beiwerk. Kleine Ungereimtheiten sind vorhanden (nachladen usw.), aber das soll jetzt nicht der Aufhänger sein. „Operation 12 Strong“ hat mittlerweile fast 70 Mio. $ eingespielt, klingt ganz ordentlich, ja, der Film ist im Gegensatz zu manch anderen Film gleichen Genres ganz gut gelungen, sollte man sich anschauen, ein komischer Beigeschmack bleibt aber und ich bleibe dabei: George W. Bush sollte man eigentlich eine ins Gesicht…