In letzter Zeit schaue ich mich besonders gern Filme von drei speziellen Regisseuren an: Peter Weir, Terrence Malick und Woody Allen. Alle drei besitzen etwas dass anderen Regisseuren zum Teil fehlt: sie haben alle eine eigene Handschrift. Terrence Malick beispielsweise liebt es schöne Landschaften zu präsentieren, Peter Weir wiederrum mag ausgefallene Geschichten und langsame Szenen. Woody Allen hingegen ist ein Meister im Porträtieren von menschlichen Beziehungen, Gefühlen und Lebenssituationen. All diese Zutaten waren bereits in seinem neustem Werk, dem originellem "Midnight in Paris", vorhanden. "Hannah und ihre Schwestern" besitzt diese Zutaten auch. Woody Allen stellt in diesem Film viele Charaktere vor, die alle aber eine Gemeinsamkeit haben: sie kennen alle Hannah. Jeder von ihnen hat bestimmte Sehnsüchte, Wünsche die auch klar geäußert werden. Ähnlich wie in der Komödie "Was Frauen wollen" erfährt hier der Zuschauer ganz genau, was jeder Charakter denkt. Und so kommt es manchmal zu wirklich interessanten und lustigen Szenen. Hannahs Mann ist in Lee (Hannahs Schwester) verliebt und fragt sich gerade, wie und wo er sie küssen könnte. Den jetzigen Ort hält er für ungünstig, da jederzeit Lees Mann auftauchen könnte. Und während wir seine Gedanken erfahren, nimmt er sie an der Hand und küsst sie. So einen Raktion ist menschlich, zumal er hier auf seine innere Stimme hörte und nicht zögerte. Allen zeigt gerne Menschen, die in einer persönlichen Krise stecken; die kein klares Ziel haben oder von Sehnsüchten geplagt werden. "Hannah und ihre Schwestern" ist ein sehr kleveres Werk von Woody Allen, dass einen auch heute noch begeistern wird. 4,5 von 5 Sternen.