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    State of the Union
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    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 2. Februar 2021
    Ob als Spielfilm an einem Stück oder als Miniserie in 10 Kapiteln dieses Ehedrama ist minimal in Bezug auf die Handlung und maximal in Bezug auf die Dialoge. Die sind geschliffen scharf und sezieren präzise den Zustand der Vereinigung. (Titel).
    Tom (Chris O’Dowd) und Louise (Rosamund Pike) sind verheiratet, haben zwei Kinder und treffen sich jede Woche im Pub bevor sie zur Eheberaterung gehen.
    Im blitzschnellen Gedankenaustausch streiten sie sich über das, was in ihrer Beziehung falsch gelaufen ist, finden Übereinstimmungen in witzig-geistreichen Wortgefechten. Sie zerlegen sich gegenseitig, wobei mal er, mal sie die Oberhand hat. Wir erfahren mehr über den Beruf der beiden und Louises Fehltritt, den er großzügig toleriert – oder mindestens so tut als ob. Keiner macht den anderen nieder. Es wird zugespitzt formuliert. Ihr Drama wird durch zwei Pärchen zusätzlich koloriert: ein befreundetes Ehepaar und zwei Oldies, die auch in die Therapie gehen.
    Tom und Louise führen verbale Gefechte mit dem Florett durch, so blitzschnell, dass keine Zeit bleibt für langatmiges Nachkarten oder für die Nichtung des anderen. Der Motor für diese Auseinandersetzung ist das gegenseitige Interesse. Und als es wieder mit dem Sex klappt, scheint sich das Tor zum gemeinsamen Paradies, das man ja nie ganz verlassen hatte, doch wieder einen Spalt zu öffnen, durch den man gehen könnte.
    Die Argumente, die durch den Raum schwirren sind realistisch, pfeilschnell vorgetragen treffen sie punktgenau. Stellenweise ermutigend für den einen, können sie aber auch entmutigend für den anderen sein. An manchen Stellen nickt der eine Zuschauer, an anderen kann der andere nur staunen. Anteilnahme ist garantiert. Geniale Ausgewogenheit die Maxime, indem man den anderen anpiekt ohne ihn zu töten.
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