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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 31. Juli 2017
Wenn ich es aussprechen würde müsste ich versuchen es gleichermaßen mit Begeisterung wie mit einem ächzen in der Stimme auszusprechen: dies ist ein Spielberg Film. Und keine Sorge: ich halte Spielberg mit für den größten Filmemacher unserer Zeit, das steht komplett außer jeder Frage. Demzufolge gibt es ein paar Ansprüche die man an diesen Film stellen kann und darf und wird sie bekommen: ein angemessener John Williams Soundtrack, epische Landschaftsaufnahmen und gelinde gesagt ganz großes Kino. Aber auf der anderen Seite ist ebenso mit sehr viel Schmalz zu rechnen und auch in dieser Hinsicht ist der Film reichlichst „gesegnet“. Wo die Grenze für einen selbst liegt kann ich natürlich nicht bestimmen, belegen o.ä. - liegt bei einem selber. Ich mag Kitsch mitunter und aus diesem hier entspringen eine ganze handvoll Szenen die ich einfach wunderschön finde, etwa wenn sich das arme Pferd auf einem Schlachtfeld in einem Stacheldrahtzaun verheddert und ein deutscher Soldat zusammen mit einem Briten zusammenarbeitet um es zu befreien oder wenn eine ganze Soldateneinheit ihren Sold gibt um das Pferd zu retten. Das ist wirklich taschentuchkino, ein tränenzieher ohne gleichen und in manchen Momenten geradezu Over the Top. Aber trotzdem, es ist Spielberg und dieser in unschlagbarer Bestform. Wenn schon einen Schmachtfetzen, dann bitte einen solchen, so wundervoll gefilmt und mit solchen teils echt berührenden Momenten. Wundervolles Märchen mit vierbeinigem Hauptdarsteller – TOP!
Fazit: Eigentlich ein aufgepepptes Märchen, dieses aber trotz jeder Menge Kitsch absolut episch und zu Herzen gehend präsentiert …
Steven Spielbergs "Gefährten" bietet alles was ein herausragender Film braucht. Gefühl, Sehnsucht, Trauer, Krieg, Grausamkeit, Mitgefühl und Liebe. Hier wird ein Wechselbad der Gefühle inszeniert. In der Hauptrolle zu sehen ist das Pferd "Joey", welches zwanghaft verkauft und in den Krieg ziehen muss. Der Farmerjunge Albert (Jeremy Irvine) ist sich den Gefahren bewusst und macht sich auf die Suche nach seinem Freund, der einigen Gefährten begegnet...
"Gefährten" hat mich sehr positiv überrascht da ich mit gemischten Gefühlen und einigen Vorurteilen an den Film heran gegangen bin. Die Story handelt von einem Farmersjungen dessen Pferd aus Geldmangel an einen Hauptmann verkauft wird und in den Krieg zieht. Daraufhin beschließt der Junge sich freiwillig zu melden mit der Hoffnung sein Pferd wiederzusehen. Man bekommt einiges an Abwechslung geboten und es erscheinen immer wieder neue Charaktere und Wendungen. Die Bilder der Natur und des Krieges verschmelzen zu einem wunderbar schrecklichen Panorama und sind sehr gut in Szene gesetzt. Die Schauspieler spielen ebenfalls sehr überzeugend. Leider hat der Film jedoch einige Längen und ist teilweise etwas übertrieben. Fazit: Schönes Historien Drama mit toller Kulisse und starken Charakteren das zu überzeugen weiß.
Die Besetzung ist fantastisch allerdings die ges hichze eines Pferdes, das durch den Weltkrieg zeigt und den weg nach Hause sucht ist einfach unglaublich langweilig, da kann auch die Besetzung nichts retten.
Dies ist ein Film für kleine Pferdeliebhaberinnen, deren größter Traum es ist im Laufe ihres Lebens wie Aschenputtel aus dem Nichts zur Prinzessin zu mutieren.
In "Gefährten" geht es um ein Pferd und dessen Besitzer, die im Ersten Weltkrieg voneinander getrennt werden. Spielberg macht ein interessantes Experiment, indem er den Fokus auf den Weg des Pferdes legt, der auf seiner Reise auf eindimensionale und flache Charaktere stößt, die märchenhafter nicht sein könnten.
Wie in einem Kinderbuch wird von Anfang an klar unterschieden zwischen guten und bösen Menschen. Und so kommt nie so etwas wie Spannung auf. Jeder Charakter ist nach dem ersten Satz einordenbar. Das lässt den Film in sich zusammenbrechen, weil das Grundgerüst des Films (die Beziehung eines Jungen zu seinem Pferd) ohnehin schon sehr wackelig stand. Zum Drehbuch, welches - wie gesagt - sich ohnehin nicht vielversprechend liest kommt ein Roland Emmer´scher Pathos, zwanghaft emotional inszenierte Szenen (übrigens auch sehr beliebt bei Roland Emmerich) und eine teilweise ABSURDE Handlung (ein Soldat zückt mitten im Stellungskrieg eine Weiße Fahne um dem armen Pferd zu helfen, das sich in eines der Stacheldrahtzäune verhangen hat. Und während seiner selbstlosen Tat kommt ein feindlicher Soldat aus seinem Schützengraben und gibt ihm ein paar nützliche Tipps.). Jetzt mal im Ernst... das ist mit Abstand der schlechteste Spielberg Film den ich je gesehen habe. Einzig die Kameraarbeit und das Kostümdesigne sind hier auf Spielberg Niveau.
Fazit: Langeweile ist der ewige Gefährte dieses Films, der lediglich die kleinsten und naivsten unter uns zu unterhalten und begeistern vermag. Ein Kinderfilm!
Eine Geschichte über Freundschaft mit hervorragender Optik. Die Landschaftsaufnahmen und auch einige der Kriegsszenen sind optisch super in Szene gesetzt. Die Schauspieler sind sehr gut ausgewählt. Das Hauptproblem des Filmes ist es das er des öfteren einfach nicht die richtige Balance zwischen Theatralik und Kitsch findet die ihn aber auf der anderen Seite auch so stark machen. Eine Haaresbreite weiniger wäre noch mehr gewesen.
Man sagt ja Steven Spielberg könne ganz verschieden und alles drehen, aber ich bin der Meinung man kann ganz klar zwischen zwei Arten unterscheiden: Dem anspruchsvollen, politischen Film wozu z.B. "Schindler's Liste" oder "München" zählen sowie auf der anderen Seite dem Unterhaltungskino, welches freilich ein paar Abstufungen kennt z.B. mit den Indyfilmen. "Gefährten" jedenfalls ist definitiv Teil dieses Unterhaltungsteils - aber definitiv nicht auf Archäologenniveau! Sehr viel Kitsch, sehr viele Stereotypen, aber auch viel Herz mit den tierischen Darstellern (die Ente!). Die Darsteller sind alle durchaus ok, aber die Höhepunkte fehlen mir. Die einzelnen Abschnitte der Geschichte sind kurz und haben nur sehr basale Aussagen zum Inhalt, die man schon längst kennt. Dabei läuft auch alles doch sehr vorhersehbar ist. Freilich: Die große Stärke von "Gefährten" sind die überaus fantastischen, sonnendurchtränkten oder finsteren Panoramen und Bilder. Man kann mit Fug und Recht behaupten das dieser so unscheinbare Familienfilm mit die stärksten Bilder diesbezüglich geliefert hat, in Steven Spielbergs Vita und den letzten Jahren überhaupt. Allein deswegen sicher ein Blick Wert. Der Rest? Konventionelle Unterhaltung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Fazit: Inhaltlicher Standard, aber was für Bilder! Die stärksten der letzten Kinojahre. Und dazu auch noch angenehm altmodisch!
Steven Spielberg ist ein Meister seines Fachs. Dennoch waren seine Filme in den letzten 10 Jahren eher solide bis ganz gut. Die großen Filme fehlten. Es schien, die goldene Ära der 80er und 70er war vorbei. Doch mit War Horse schafft er es zumindest wieder annähernd auf sein großes Niveau, auch wenn er noch ein Stück von Filmen wie Farbe Lila oder Soldat James Ryan entfernt ist. Dieser Film greift ein sehr interessantes Thema auf, es geht um Freundschaft zwischen Mensch und Tier, es geht um die Schattenseiten des Krieges, besonders die Ausnutzung an Pferden. Doch ebenso zeigt der Film auch, welch Freude dieses stolze Geschöpf den Menschen machen kann. Rührend ist dies besonders spoiler: bei dem kleinen Mädchen, dass sich einige Zeit mit ihrem Großvater um das Tier kümmert. Umso trauriger,später zu hören, dass sie tot ist. Insgesamt weiß der Film zu berühren. Allerdings muss zugegeben werden, dass Spielberg es ein wenig übertreibt. Die letzte halbe Stunde ist etwas zu kitschig und gekünstelt. Da wäre weniger mehr gewesen. Dennoch bleibt einem die emotionale Erfahrung erhalten, unter freudiger Mithilfe eines Gänsehaut schaffenden Soundtracks von John Williams. Spielbergs Stern steigt erstmal wieder.