„Il Gattopardo“, ruhige Romanze, der ein wenig die Struktur und Würze fehlt.
Luchino Visconti und seine Co-Autoren schufen hier einen Film, der zumindest stark an Dialogen ist. Zwar sind sie zum Teil selten gesät, doch brillieren sie an Tiefe und Poesie. Auch durch den Cast kann der Film punkten, denn immerhin darf sich „Il Gattopardo“ mit Darstellern wie Burt Lancaster (The Rainmaker), Alain Delon (Le Clan des Siciliens) und Claudia Cardinale (C’era una volta il West) schmücken. Natürlich spielen allesamt brillant, ganz vorne dran Lancaster, der ein Schauspiel liefert, dass dem Zuseher die Spucke weg bleibt. Besonders in der Szene, als er vor dem Spiegel steht, sein Ebenbild betrachtet und ihm die Tränen die Wangen hinab gleiten.
Hier schrieb Visconti großes Kino, doch leider gelingt ihm das in nicht durchgehend.
Der Streifen ist einfach zu lang, die Protagonisten scheinen kein wirkliches Ziel zu haben. Zwar besitzt das Werk ein paar interessante Aspekte, wie den Gedanken über den Tod und durchläuft einige philosophische in den Dialogen, doch kann der Film so gar nicht fesseln.
„Il Gattopardo“ dümpelt so dahin und die Charaktere bekommen trotz der enormen Lauflänge, nicht sonderlich viel Tiefe.
Der Ball am Ende ist zu sehr in die Länge gezogen, da hätte man durchaus kürzen können. Im ganzen letzen Akt tanzen sich die Darsteller die Füße wund oder sitzen zu Tische, bis es anfängt, den Zuschauer zu langweilen.
Somit verschenkt Visconti sein gutes Grundkonzept mit Szenen, die zum Teil zu lange andauern, den Zuschauer aber keineswegs elektrisieren.
„Il Gattopardo“, es hätte noch ein wenig mehr sein können.