Ikigami: Kritiken

Ikigami scheint von einem Manga abzustammen, den ich persönlich jetzt nicht kenne. Der Trailer ist total langweilig, der Film ist aber bei weitem nicht schlecht. Jedes Kindergartenkind bekommt bei der Einschulung eine Spritze. In einigen Spritzen sind Ikigami drinne, die Menschen zwischen dem 18-24 Lebensjahr töten. Das ganze geschieht für die Gesellschaft. In diesem Zuge werden Einzelschicksale vorgestellt, die dieses System etwas Zweifeln lassen. Die Umsetzung ist aber etwas bröckelig. Zum einen werden einschnitte gezeigt zB die Senatorin, die ihr Kind nicht impffen lassen will, als Verräterin bestraft wird, und einen totale Wesensänderung durchfährt. Erklärt wird das aber leider nicht. Man sieht nur die Leute verschwinden, die als Verräter abgestempelt werden, und sich nachträglich solide ins System einfügen. Es werden Anspielungen gamcht, sie werden aber nicht näher angeführt, und schon gar nicht erklärt. Es wirkt irgendwie so, als wollte der Regisseur den Schwerpunkt auf die Einzelschicksale legen, wollte aber auch dem Manga gerecht werden und fügte Szenen hinzu, die wahrscheinlich ein Fan versteht. Jemand, der den Manga nicht kennt, bleibt am Ende mit vielen offenen Fragen. Der Film wirft auch viele interessante Fragen auf, geht aber auch nicht auf diese ein, was mal wirklich richtig schade ist- insbesondere, weil man nur die Einzelschicksale fokusiert; da hätte man eine bunte Diskussion einführen können.
Es gibt auch einige Widersprüche. spoiler: Ein Schicksal handelt von einem blinden Mädchen, die nach einer OP wieder sehen kann. Obwohl sie als Kleinkind den Unfall hatte, bekommt sie erst als Erwachsene eine Spende. Darüber hinaus kann sie sogar Lesen! Sie war so Klein, als sie erblindete und trotzdem kann sie ihre Sprache lesen?
Das ist nur ein Beispiel für einen Widerspruch. Man hätte vielleicht die Gesellschaft auch einmal Zeigen sollen, vielleicht erschließt sich dann das ein oder andere. Nichtsdestotrotz ist der Film recht unterhaltsam, spannend und trauig.