"127 Hours" ist ein solider Survival-Thriller. Boyle versucht viel, um die 90-minütige One-Man-Show nach realer Begebenheit, mit Spannung und Inhalt zu füllen. Dies gelingt ihm nur bedingt. Die vereinzelten Rückblenden, die eine parallele Erzählebene hätten bilden können, sind zu rar gesät, so dass man den Eindruck bekommt, sie fungieren lediglich als Füllmaterial. Ganz anders die Szenen am Ort des Geschehens. Bedrückend, intensiv und von James Franco gut gespielt, wie etwa die McGyver-Gedächtnis-Sequenz, wo er alle Utensilien vor sich ausbreitet, um das Problem kreativ intellektuell in den Griff zu bekommen. Da wird viel Spannung erzeugt und man fiebert mit, versucht selbst die Optionen im Angesicht des Todes auszuloten. Lediglich die spoiler: Amputation und das Finale hätte ich mir etwas packender inszeniert gewünscht. Alles in allem aber sehenswert!
"Dieser Felsen hat ein Leben lang auf mich gewartet."
"127 Hours" basiert auf den Erlebnissen und der selbstgeschriebenen Biografie "Im Canyon" des Extremsportlers Aron Lee Ralston, der durch den beschriebenen Unfall und den fatalen Folgen internationale Bekanntheit erlangte. Ralston machte sich 2003 zu einer Klettertour zum Blue John Canyon auf, ohne Freunden oder Familie Bescheid zu geben. Dabei rutschte er aus und fiel in eine Felsspalte, in der sein Arm von einem großen Steinbrocken eingeklemmt wurde. Ohne fremde Hilfe und unter einem größeren Verlust schaffte er es nach fünf Tagen, sich zu befreien.
Die Selbstbefreiungsaktion eines Mannes, der 5 Tage in einer Felsspalte festhängt hat durchaus Potential und wühlt in seinen bewegendsten Momenten auch auf. Teils jedoch so sehr, dass nach dem Sehen ein unangenehmer Beigeschmack hängenbleibt. Aber nicht nur in seinem Finale strapaziert "127 Hours" die Nerven des Publikums. Auch während Ralston's quälender Gefangenschaft strengt die wenig ereignisreiche und teils wirr erzählte Geschichte durch ein nur schleppendes voranschreiten an. Trotz eines hervorragenden Hauptdarstellers ist die Welt der Adrenalinjunkies nicht greifbar genug um mitzureißen, bedingt durch mangelnde Charakterbezüge. Boyle's Meisterschaft liegt nach wie vor in der Inszenierung virtuoser Bilder, die hier nur selten sichtbar werden.
"127 Hours" erzählt eine unglaubliche wahre Geschichte, vor der man immensen Respekt haben kann. Danny Boyle inszeniert das ganze, auch wenn etwas zu überladen, sehr gut, aber auch mit kleinen Längen. James Franco spielt sehr gut! Manchmal fällt es schwer hinzuschauen und man fiebert definitiv mit!
Wenn du Danny Boyle auf einen Regiestuhl setzt musst du damit rechnen dass du eben auch einen Film im „Danny Boyle“ Stil kommt – nur leider ist der (in meinen Augen) mittlerweile künstlich erhöht. Soll heißen: der Mann könnte auch einfach nur seine Urlaubsvideos auf eine Kinoleinwand projiziehren und schon schreit jemand „Oscar!!!“ – ich aber nicht. Ich kann mit dem fiebrigen Videoclip Stil kaum was anfangen und konnte es bislang auch nicht. Den Vorliegenden Fall halte ich von sich aus nicht für Filmtauglich und da kommt Boyle mit seiner Machart vor allem als eins: als Lückenfüller. Nicht falsch verstehen: die Story die hier passiert finde ich krass, aber nicht um einen Spielfilm zu strecken. Boyle lässt den Helden nach knapp einer Viertelstunde in die missliche Lage stürzen und dann vergeht über eine Filmstunde in der die arme Sau in der Felsspalte sitzt – und sich die Zeit vertreibt mit Videos aufzeichnen und immer krasseren Fieberhalluzinationen. Das ist so ähnlich wie bei „World Trade Center“: die Situation war wohl echt, was dann aber da eingeflochten wird ist pures Filmentertainment mit der Tendenz zur Augenwischerei. Dabei soll der echte sich jetzt nicht auf den Schlips getreten fühlen, sein finales Schicksal bewegt mich durchaus und auch James Franco ist absolut top – trotzdem hätte ich mir für dieses Thema ne andere Herangehensweise gewünscht als krasses MTV like Entertainment. Wobei mich die letzten paar Minuten dann doch versöhnt und bewegt haben.
Fazit: Tragisches und reales Schicksal, leider absolut überfrachtet inszeniert!
Danny Boyle zeigt nach "Slumdog Millionär" dieses weitere starke Stück, das erstaunlich gut funktioniert. Boyle gelingt es, Rolsters Schicksal fantastisch um zusetzten und zeigt dort viel über seine Träume, wünsche und befinden. Weiß man zwar, wie die Geschichte ausgeht, ist der Film aber dennoch in keiner Minute langweilig. Auch James Franco funktioniert hier erstaunlich gut als Hautptdarsteller.
Ein beeindruckender Film, den man nicht so schnell vergisst. Der Hauptdarsteller spielt sehr überzeugend, die Zeitsprünge, Rückblenden und die Wunschträume des Gefangenen lassen keine Langeweile aufkommen. Auch wenn man weiss, was einen erwartet, ein fesselnder Film. Am Schluss nichts für schwache Nerven. Auf jeden Fall sehenswert!
Der Film ist von Anfang an unterhaltsam, dann spannend. Außerdem ist er auch sehr mitreisend. James Franco hat die Rolle des Aron Ralston sehr gut verkörpert, die anderen Schauspieler traten zwar nicht besonders viel in Erscheinung, spielten aber auch souverän.