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Tobi-Wan
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0,5
Veröffentlicht am 11. Mai 2010
"Engel mit schmutzigen Flügeln" wäre gerne ein ungemein kluger Film. Und ich bin sicher, dass viele seiner Anhänger auf meine Kritik mit demselben spöttisch-arroganten Lächeln reagieren, wie es Leute zu tun pflegen, die ihre angebliche intellektuelle Überlegenheit auf das Verstehen von schwer zugänglichen Kunstobjekten stützen. Dabei ist "Engel..." gar nicht so schwer zu entschlüsseln. Es geht im Kern um Emanzipation bzw. das Ausleben sexueller Fantasien als Teil einer Selbstverwirklichung, die moralischen Konventionen zuwider läuft. Eigentlich ein gutes Thema. Leider klopften sich die Macher des Films ob dieser Grundidee offensichtlich dermaßen oft und lange selbst auf die Schulter, dass sie darüber zu der Vorstellung gelangten, sie könnten ihr Thema in einer Form präsentieren, die nichts anderes ist als dilettantisch. Mieses, oft ins unfreiwillig Komische abdriftende Schauspiel, gestelzte Dialoge und homevideo-artige Kameraarbeit machen das Gucken von "Engel..." zur Tortur. Ständig scheint einem der Film zuzurufen: "Ich darf mir das erlauben, weil ich so dermaßen intelligent bin!" Nein, das kannst Du nicht - kein Film kann das. Wer nämlich eine Botschaft vermitteln will, muss sich auch Gedanken über die Art und Weise machen, auf welchem Wege das effektiv geschieht. An dieser Stelle scheitert "Engel..." auf ganzer Linie und steht daher für alles, was schlechtes Arthouse-Kino ausmacht: Vorgegaukelte Klugheit in grottiger Verpackung. Aber ok, wahrscheinlich bin ich halt doch nur ein dummer Mainstream-Gucker...