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Jimmy v
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3,5
Veröffentlicht am 5. Januar 2016
Endlich habe ich "Amer", Geschenk zu Weihnachten sei Dank, gesehen. Es ist zweifelsohne ein sehr besonderer Film, der sich durch die Optik und den Sound abhebt. Mit wenigen Mitteln, einem gewollten 70s-Aussehen, und wenigen Figuren (die darüber hinaus wenig sagen) kann der Film unglaublich überzeugen. Er hat eine Sogwirkung, die einen in diese Welt treibt. Das war es ja, was die Giallos generell so ausgezeichnet hat. Hier wird dies relativ zu Anfang über das Spiel mit den Farben großartig gezeigt. Diese erste Episode ist auch die beste des Films. Wohin der Film später will - erwachende Sexualität - ist klar, immer noch okay, verläuft mir aber zu vorhersehbar. Gleichzeitig ist das erzählerisch zu offen und man muss einige Brücken benutzen, um zu solchen Interpretationen zu kommen wie: Hat der Großvater sie missbraucht? Ist er der Ausgangspunkt für alles? Natürlich kann man sich einfach mitnehmen lassen und die viele Symbolik genießen. Doch letztlich ist es mir zu offen. Das Kunststück bleibt nun einmal den Film offen für viele Lesarten sein zu lassen, gleichzeitig aber Positionen zu vertreten, die des Rätsels Lösung ermöglichen. Fazit: Wunderbar inszeniert, jedoch etwas zu offen. "Amer" ist eine Verneigung vor dem Giallo.