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    Rampage, Rache ist unbarmherzig
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    2,3
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    KritischUnabhängig

    102 Follower 216 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 30. August 2010
    Vorneweg: Den Film kann man sich nur in der ungekürzten, englischen Ausgabe angucken. Die deutsche Version hat man so sehr zurechtgestutzt, dass der Film absolut sinnlos wird. Das Wenige an Tatmotiv fehlt, das Ende ist völlig abgeändert worden und darüber hinaus ist auch der Amoklauf entschärft worden. Hier wurde Boll von der FSK schon übel mitgespielt!

    Nun zum Film: Die ersten 30 Minuten wirken eher langweilig und trostlos. Hier hätte man die Zeit nutzen können, den Charakter von Bill differenziert auszuleuchten und sein Missfallen an der Welt/Menschheit zum Ausdruck zu bringen. Stattdessen wird nur der Tag vor dem Amoklauf gezeigt, ein eigentlich ganz normaler Tag für Bill. Er erlebt zwar einige etwas frustrierende Momente, die aber noch kein Motiv darstellen. Auch aus dem Gespräch mit Freund Evan geht wenig hervor. Ein „All talk, no action“ seitens Bill ist da zu oberflächlich.
    Der Tag des Amoklaufs ist gut inszeniert. Bill zieht sich seinen Kevlar-Anzug an, posiert noch vor dem Spiegel und fährt dann los in die Stadt. Mit der Autobombe wird klar, dass Bill seinen Feldzug schon lange geplant hat und alles im Kopf exakt durchgegangen ist. Die Radikalität und Brutalität im Film sehe ich als absolut notwendig an, um so seine Tat fassbar zu machen. Nur so kann ein Amoklauf wirklich erschreckend und realistisch wirken. Der Film endet etwas überraschend und für Amokläufe sicher untypisch (nur in der englischen Version). Das finde ich gut. Obendrein gibt es in der englischen Version Bills Stellungnahme zu seiner Tat, womit ein Stück weit seine Denkweise klar wird. Jedoch ist das unzureichend. Zudem hätte ich diesen Monolog eher an den Anfang des Films gesetzt.
    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Rampage“ ein ordentlicher Film ist, der sich mit dem wichtigen und aktuellen Thema Amoklauf beschäftigt und dabei nicht Rücksicht auf irgendwelchen Jugendschutz nimmt, sondern erbarmungslos alles festhält. Nur muss dann der Film auch eine klare Gesellschaftskritik und Botschaft enthalten, wie es auch von Boll offiziell beabsichtigt war, um nicht in den Bereich der Gewaltverherrlichung abzudriften. Das schafft er leider nur sehr bedingt.
    Lamya
    Lamya

    1.295 Follower 801 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 18. August 2010
    Einer der eher besseren Filme von Uwe Boll. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Einige Scenen waren echt Sinnlos, andere hatten sehr gute Ansätze. Im ganzen ein Film der sich für mich im unteren Mittelfeld ansiedelt. Gute 4 Punkte ist er mir aber dennoch wert...

    4/10
    Gringo93
    Gringo93

    333 Follower 429 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 13. Dezember 2013
    Fazit: Kritisches, aber realistisches Thema. Schreckt durch brutale Szenen ab, dennoch ein guter Ansatz.
    Brodie1979 ..
    Brodie1979 ..

    145 Follower 392 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 11. Oktober 2016
    Das ist also der Film den Uwe Boll als sein bestes „Bollwerk“ bezeichnet – gut, wenn man genau ist wird dem Mann immer vorgeworfen grottenschlecht zu sein und in diesem Film ist doch eine starke „Abwesenheit“ von reiner schlechtigkeit zu merken. Da ich das Ende der Serie vorab kannte (hatte den dritten als erstes gesehen) weiß ich daß dieser Film als mehr gedacht ist als nur ein simpler Ballerfilm – das fällt einem aber nicht unbedingt direkt auf. Ein finster dreinblickender Typ der mit finsterer Visage durch die Gegen rennt, einen Amoklauf anzettelt und im Grunde ein viel simpleres Ziel verfolgt – mehr wird in den gerade mal 70 Minuten Laufzeit nicht erzählt. Man merkt auch daß der Film seine wenigen vorhandenen Möglichkeiten im Rahmen des denkbaren so gut es geht ausschöpft. Somit entsteht eine brauchbare filmische Kurzweil und ein unkomplizierter, krasser Actionfilm mit einem fiesen Antihelden. Als Film an sich muß man die Nummer wohl nicht mal gesehen haben, als Referenz für Uwe Boll könnte es sicherlich schlechtere geben.

    Fazit: Solider Ballerfilm mit geringen Möglichkeiten und hohem Bodycount!
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 28. August 2010
    Für ein Boll Film gar nicht so schlecht. Aber Mann muss ihn nicht gesehen haben.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 5. Oktober 2010
    Überbevölkerung, Klimaerwärmung, Kriege, gegenseitige Ignoranz, das alles sind Themen, die Bill (Brendan Fletcher) zu schaffen machen. Zusammen mit seinem Freund Ewan philosphiert er über die Lösung der Probleme. Ewan ist der Ansicht, dass alles durch direktes Eingreifen und Helfen verbessert werden kann, dabei ahnt er nicht, dass Bill da ganz anderer Meinung ist.
    Bill lässt Ewan über das Internet nach und nach Kevlar-Segmente bestellen, ohne wirklich zu ahnen, was für einen teuflischen Plan Bill hat.
    In Bills Kopf entsteht ein ganz anderer Plan der "Weltverbesserung" und dazu brauch er einen gepanzerten Anzug, Waffen und viel Munition...
    Bolls dritter Amok-Film 'Rampage' geht aufs Ganze. Mit einem gut durchdachten Grundkonzept will Boll einen Amoklauf nicht nur darstellen, sondern auch die etwas weit her geholten Ursachen zeigen.
    'Rampage' geht immer entlang an der Grenze des guten Geschmacks, denn was wirklich zu einer intelligenten Gesellschaftskritk werden könnte, kommt immer wieder vom Weg ab und wird zum typischen Boll-Blutbad. ABER dieser Film ist nicht schlecht, er punktet durch das stimmige Grundkonzept, die starke schauspielerische Leistung von Brendan Fletcher und das doch so krasse Ende. Wirklich nervend sind die wackelnde Kamera, die Schwächen des Drehbuches und die Neigung detailierte Blutbäder zu zeigen. In 'Rampage' wäre weniger (Blut) mehr gewesen, denn dann wäre der Film ein wirklicher Leckerbissen geworden. So bleibt zu hoffen, dass Uwe Boll fleißig weiter testet, probiert und so bald einen wirklich starken Film macht! Boll ruiniert seinen (schlechten) Ruf.
    3/5 Sternen: weiter so, Uwe!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. November 2013
    ***Vorsicht, enthält massive Spoiler***

    An diesem Film, beziehungsweise seinen Kritiken, auch hier, merkt man, wie wenig Menschen geneigt sind, sich unter seine Oberfläche zu begeben und dort Unangenehmen zu begegnen. Der Hauptfehler des Films ist ganz offensichtlich, dass der ungeliebte Name seines Regisseurs oben drauf steht.
    Auch wenn auf der Suppe die Actionverliebtheit ihres Koch oben schwimmt, wenn auf der Menükarte "Amoklauf" steht, so schmeckt sie dann, endlich aufgetischt, gänzlich anders. Nichts kindisch-absurdes steht hier mehr im Vordergrund, kein sinnentleertes Herumballern für den Bodycount ist der Motor der Geschichte, sondern eine bittere Abrechnung mit unserer Lebensweise, mit der Lächerlichkeit unserer Perspektiven, mit der Entfremdung voneinander innerhalb der Familie und des Freundeskreises.

    spoiler: "Rampage" straft seinen eigenen Titel Lüge, denn beinahe alles, was der im Mittelpunkt stehende junge Mann im Verlauf des Filmes tut, ist geprägt von eiskalter, soziopather Logik und Präzision. Fast alle Menschen, die hier ihr Leben lassen müssen, sterben als Ablenkungsmanöver. Die primäre Agenda ist ebenso banal wie das, was wir alle leben: Mit einem Haufen Geld unerkannt davon zu kommen. Die Parallelen zu tatsächlichen Amokläufen aus der näheren Vergangenheit, z.B. Columbine oder Erfurt halten sich somit in Grenzen. Zum Zeitpunkt, an dem der Zuschauer in die Handlung einsteigt, sind alle Weichen längst gestellt, der Plan längst gefasst, und was dem Hauptakteur bis zur endgültigen Durchführung an ein paar alltägliche Unliebsamkeiten passiert, die zeigen sollen, wie er wohl grundsätzlich zu seinem Tun kommen wird, ist völlig nebensächlich, bestätigt ihn vielleicht in der Richtigkeit seines gewählten Weges. In seinem Elternhaus ist er längst ein Fremder, die Liebe seiner Eltern wirkt sowohl gekünstelt als auch überfordert-hilflos. Sein bester (und offenbar einziger) Freund versucht sich als Videoblogger und Möchtegern-Politiker, vertritt den üblichen unausgegorenen Mischmasch aus grünlich-kommunistisch-radikalen Ideen, die aber vor dem Hintergrund einer offensichtlich unbelehrbar-rücksichtslosen Gesellschaft oft erstaunlich wahr erscheinen ("Wir leben nicht nach unseren Bedürfnissen, sondern nach Wünschen"). Die eigentliche Durchführung des "Amoklaufes" wirkt, trotzdem der Zuschauer ganz nahe am Geschehen ist, emotional abgekoppelt und dokumentarfilmhaft. Ein Vergleich mit dem Videospiel „Postal“ drängt sich auf, und in der Tat ist es dem Schützen reichlich egal, auf wen oder was er schießt. Erst als er sich wegen eines Kaffees unvorsichtigerweise demaskiert, bedauert er, die Belegschaft und die Kundinnen eines Frisiersalons beseitigen zu müssen. Sein Bedauern ist aber weniger als menschliche Regung kommuniziert denn als Ärger über den Mehraufwand. Spätestens an dieser Stelle muss der Zuschauer sich fragen, was der Protagonist eigentlich will - mit diesem kaltblütig verübten Massenmord werden die Opfer des Amoklauf endgültig zu Kollateralschäden.


    Ob es nun realistisch ist, sich Waffen und Ausrüstung bei Versandhäusern zu bestellen, die zu annähernder Unbesiegbarkeit/Unverletzbarkeit im Straßenkampf mit der Polizei verwendet werden könnten, sei jetzt einmal dahingestellt, angesichts der Waffengläubigkeit der Amerikaner ist das zumindest ansatzweise denkbar. Immerhin hat dieser Aspekt des Films zu einigen Diskussionen im Netz geführt, mehr als sein anderweitig gesellschafts- und zivilisationsbezogener Inhalt. Die Verfügbarkeit jedweden potentiell lethalen Materials für alle, die daran Gefallen finden, ist jedenfalls hüben wie drüben nicht wegzuleugnen.

    spoiler: Eine der Schlüsselszenen des Films ist die mittlerweile zu bescheidenem Ruhm gelangte Situation, in der der „Amokläufer“ in voller Kampfmontur und quasi mit rauchenden Maschinenpistolen im Gürtel in einer Bingohalle Einkehr hält, um zu jausnen. Das Szenario ist dabei so skurril, dass einem das Lachen buchstäblich im Halse stecken bleibt. Ungerührt nimmt er inmitten anderer Ungerührter ein paar Bissen zu sich, seine Waffen vor sich offen ausgebreitet. Unzählige Tote, Chaos – all das bleibt draußen, in diesem Universum kümmert sich keiner um das Leid vor der Türe. Selbst wenn jemand die Schüsse und die Nachrichten darüber wahrgenommen hat, was doch anzunehmen wäre – keiner zeigt eine Regung, selbst als der Maskierte provoziert. Die westliche Zivilisation im lethargischen Dämmerzustand, da begnügt sich der Wolf im Kevlar-Kostüm wohl mit dem Gedanken, dass Munition hier vergeudet wäre.


    „Rampage“ in seiner Herangehensweise bewusst alle, die ihn mit einer Erwartungshaltung angegangen sind. Zu kalt, zu verstörend lebensecht ist die Hauptfigur, zu banal und nebensächlich jeder Tod eines Unschuldigen, zu zynisch die Sicht auf unsere Welt, sodass die vielleicht angesichts des verheissungsvollen Titels vorsorglich eingekühlte Bierdose nicht ihre Bestimmung finden kann und lauwarm wegzuschütten ist. Zu wenig Anspruch haben wir dem Regisseur wegen seiner früheren Arbeiten zugetraut, und so kann diese alltägliche Monströsität eines Burschen von Nebenan nur die Ausgeburt eines cineastischen Grottenolms sein. Punkt. Dass beispielsweise einer der Niederknie-Altäre der Filmgeschichte wie „Assault on Precinct 13“ wesentlich weniger – ich behaupte, gegen null gehend – Nachdenkpotential zu bieten hat, wird dabei gerne außen vor gelassen. Ein Actionfilm soll gefälligst ein Actionfilm bleiben, ein no-Brainer, wie wir so schön sagen.
    Es bleibt zu hoffen, daß diesem, ich würde sagen, bestem Machwerk der letzten Jahre wenigstens die verdiente späte Würdigung zu teil wird.
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