Einleitung:
Schock Labyrinth reiht sich in die Riege japanischer Grusel-Horror-Filme ein und wirbt auch auf dem Cover unverblümt damit, daß dieser Film gleichen Ursprungs ist wie The Grudge.
Ich habe etliche dieser Filme gesehen, u. a. die gesamte Ringu-Reihe, Dark Water, alle Teile von Ju-On usw. Schock Labyrinth kann definitiv nicht halten, was das Cover verspricht. Hier ist es also einmal umgekehrt: Normalerweise soll man ein Produkt nicht negativ nach seinem Einband beurteilen und wird manchmal positiv überrascht, hier aber ist das Cover noch Beste an der ganzen Produktion.
Story:
Tja, wo soll ich da nur anfangen? Nun, etwas ähnliches hat sich der Drehbuchautor wohl auch gedacht, denn die Story ist so konfus und albern, daß sie auch von Monty Python hätte sein können - die hingegen hätten aus dem sinnlosen Plot noch eine wenigstens witzige Story gemacht.
Der Film beginnt mit einer Kamerareise durch einen Wald... warum weiß ich nicht. In dieser Szene labert ein Junge/Mann irgendwelches zusammenhangloses Zeugs, das den Zuschauer wohl auf die kommenden Geschehnisse einstimmen soll. Ging schief. Oder... hat geklappt, denn ich dachte mir schon am Anfang: O je, das kann ja Eiter werden.
Dann wird es weiß, man sieht ein Krankenhaus und einen Jungen... eine Mutter die stirbt... und ein Vater der heult, bevor der Junge kotzt. Warum, weiß ich nicht, ich bin ehrlich: ich habe die Szene nicht verstanden.
In einer wahrhaft kurzen Einstellung erkennt man dann fünf Kinder, die irgendeinen Korridor entlanglaufen, eines davon wird ins Dunkel gezogen und dann hat das Schockmoment seinen Auftritt.
Enter Plüschhase
Ich bin mir nicht sicher, ob Plüschhasen in Japan eine irgendwie geartete mystische Bedeutung haben, aber... nun ja. Der schwebende Plüschhase jedenfalls kündigt in diesem Film stets das Unheil in Person eines (wie sollte es anders sein) langhaarigen Mädchens an, das (wie sollte es anders sein) alle umbringen will. Szenario ist irgendwie bekannt, wurde aber in anderen Filmen des Genres schon deutlich besser umgesetzt.
Langeweile:
Schock Labyrinth will ein Gruselfilm sein. Einer dieser japanischen Schocker, die einem dieses prickelnde Gänsehautgefühl vermitteln, wie es Filme wie Ringu, The Grudge, Dark Water oder andere getan haben; er scheitert aber kläglich am eigenen Anspruch. Statt eines schönen Grusels stellt sich bald pure Ödnis ein. Dies liegt zum einen an den unterirdisch agierenden "Schauspielern", deren Mühe in einen einzigen Krampf ausartet, zum anderen liegt das am total versauten Setting. Das Gruselhaus ansich birgt noch Potenzial, aber mit billigen Puppen, einer total bescheuerten, konfusen Geschichte und einer noch verwirrenderen Abfolge von Ereignissen und deren zeitlicher Vermischung wird man irgendwann nur noch eingelullt und wünscht sich sehnlichst das Ende herbei. Irgendwann dreht das weiße, langhaarige Mädel dann auch klischeebehaftet knackend ihre Rübe nach hinten und mimt das Girls aus dem Brunnen... lächerlich und stümperhaft.
Die Langeweile findet ihren grausamen Höhepunkt in dem immer und immer und immer und immer wiederkehrenden Szenenwechsel, in dem eine Wendeltreppe gezeigt wird, an deren Ende das Mädel rumoxidiert oder das Mädel die Stufen rauf oder runter läuft... es ist einfach entsetzlich, das ist dermaßen langatmig und nervtötend, daß der Film einem wenigstens hier die Luft nimmt.
3D:
Ich habe mir diesen Film auf DVD angesehen. Es gibt ihn in 3D auf beiden verfügbaren Medien (DVD und Blu-ray); der 3D-Effekt ist aber ziemlich überfordert und schlecht gemacht (obwohl es löblich ist, daß der DVD drei 3D-Brillen beiliegen). Man merkt dem Film an, daß man einfach nur noch im 3D-Strom mitpaddeln wollte und alles an diesem modernen Wahnsinn ausgerichtet und dabei das Filmemachen übersehen hat.
Fazit:
Schund. Nicht kaufen. Es sei denn, man ist Sammler japanischer Filme und will dieses Stück Schlaflied einfach in der Kollektion haben. Wer aber rein grundsätzlich nach einem Gruselfilm, einem Schocker, einem Horrorfilm oder etwas ähnlichem sucht, dem sei dringend geraten, einfach die Finger von diesem fauligen Schinken zu lassen. Wenn man den abfrühstückt, verdirbt man sich den Liebhabermagen.