Seit Magnolia gehört Paul Thomas Anderson zu einer meiner lieblings Regisseure. Nach Magnolia, There will be Blood und The Master, gesellt sich Boogie Nights zu der PTA Sammlung. Sowie Martin Scorsese uns eindrucksvoll das Gangster Milieu in Casino zeigte, zeigt uns PTA mit Boogie Nights das Milieu der Pornofilme. Der Film ist in den 70er Jahren angesiedelt und zeigt uns die Geschichte des Eddie Adams Mark Wahlberg) der zum Pornostar wurde. Eddie ist gerade mal 17 Jahre jung. Er hat die Schule geschmissen. Seine Eltern unterstützen ihn nicht und halten ihn für einen Versager. Um aus seinen Heimat Ort wegzukommen, nimmt Eddie eine Stelle in einen Nachtclub weit entfernt von der Heimat. Dort wird er von dem Regisseur Jack Horner (Burt Reynolds) entdeckt. Es stellt sich heraus, dass Jack kein gewöhnlicher Regisseur ist. Er dreht nämlich pornografische Filme! Eddie entschließt sich mit ihn mitzugehen um bei seinen Filmen mitzuwirken. Unter den Decknamen Dirk Diggler wird Eddie schnell zum gefeierten Star doch mit der Zeit lernt er auch die Schattenseite des Geschäfts kennen...
PTA zeigt uns hier eindrucksvoll wie das Pornogeschäft aussieht. Von den Darstellern, Produzenten, bis zum Dreh. Hier wird auch nicht zurück geschreckt Geschlechtsverkehr zu zeigen. Es wird oft darüber geredet wie die Darsteller zueinander (außerhalb der Drehzeit) stehen. Was sie davon halten. Vor allem jedoch wie sie diskriminiert werden da die meisten das eher negativ aufnehmen. PTA schlägt sich aber auf keine der beiden Seiten. Er zeigt beide Seiten. Z.B. das Frauen nicht benutzt werden sondern es gerne machen (Roller Girl/Heather Graham) oder die Auswirkung auf das privat Leben. Beispielweise Amber Waves (Julianne Moor) ihr Kind abgeben weil es in keiner Kinder gerechten Umgebung aufwachsen würde. Es macht einfach gute Laune zusehen wie das ganze abläuft worüber man ja nicht redet. Das ganze wird auch noch hochinteressant erzählt. Leider hat der Film so seine Längen und man weiß oft nicht genau wohin es geht. Parallel zu Eddies Aufstieg, wird noch Ambers Problem mit dem Kind erzählt, Little Bills Problem mit seiner Frau, Bucks Laden,Maurize Rodriguez Club, usw. Das ganze macht das ganze zwar menschlicher und man sieht womit sie alle zu kämpfen haben aber im Endeffekt ist es einfach viel zu viel. Vom Setting her ist alles großartig. Material aus der richten Zeit wird verwendet. Was einen Filmfan der nicht aus dieser Zeit, das Herz höher schlagen lässt. Was die Schauspieler betrifft, ist eig. der junge Wahlberg der Schwachpunkt des Filmes. Seine Figur ist einfach unglaubhaft. Moore und Reynorlds wurden verdient für den Oscar nominiert. Don Cheadle hat mir aber persönlich am besten gefallen. Zum schon sehr großen Staraufgebot, gesellt sich auch der ungewohnt extrem dünne John C. Reily. Er macht auch eine gute Figur. FAZIT: Interessanter Film von Regiewunderkind PTA. Es macht großen Spaß das Milieu kennen zulernen. Der Film hätte aber ruhig kürzer ausfallen können. Die Länge und die vielen Probleme der einzelnen Figuren, lassen den Film überladen wirken.