Draussen am See steht eine Laube, eine Laube, die für die Familie eigentlich immer Glück und Ruhe bedeutet hat, doch ein Segelausflug an einem Sonntag ändert alles. Der Vater (verkörpert von Michael Lott) verkündet, dass er seine Arbeit verloren hat und die heile Welt, die um Jessika (gespielt von Elisa Schlott) und ihre Familie zu existieren scheint, bekommt nach und nach Risse. Nicht nur, dass der Vater durch die anhaltende Arbeitslosigkeit zusehens den Halt verliert, auch ihre Mutter (verköpert von Petra Kleinert), die nun wieder als Ernäherin der Familie als Erzieherin arbeitet, wendet sich emotional immer mehr von der Familie ab. Doch sie wird schwanger, sagt aber keinen etwas und bringt das Kind heimlich auf die Welt und danach gleich um.
Jessika, die an sich eher zurückhaltend ist, bekommt diese Tat mit und verändert sich daraufhin noch mehr, sie zieht sich zurück, wird aber mit dem, was sie gesehen hat, nicht wirklich fertig und begeht schliesslich einen Selbstmordversuch, der aber die Familie auch nicht aufrütteln kann, nur ihre Schwester (gespielt von Sina Tkotsch) begreift langsam, wie schlimm es um die Familie steht...
Elisa Schlott überzeugt in dem Film wahnsinnig durch ihr Spiel, sie zeigt eine zerbrechliche junge Frau, die fast immer erst schaut und die Veränderungen in ihrer Umgebung sehr wohl wahr nimmt. Sie trägt den Film und vermittelt das melancholische Gefühl des Filmes sehr gut.
Neben ihr verblassen die anderen Charaktere etwas, die Verwahrlosung des Vaters zeigt sich am deutlichsten, von der Mutter bekommt man in dem Film recht wenig mit und auch die Schwester nimmt gegen Ende des Filmes erst eine Gestalt im Film an, dabei bleiben aber alle Nebendarsteller eher durch ihre Beziehung zu Jessika wichtig.
Der Film, der nur mit wenigen Mitteln finanziert wurde und das Debüt des Regisseurs Felix Fuchssteiner ist, zeigt, dass man auch mit wenigen Mitteln einen Film über ein erstes Thema machen kann, auch wenn es vielleicht nicht viel mehr als eine Momentaufnahme einer Familie aus der Vogelperspektive ist. Die Kommentare von Jessika, die als Off-Kommentare eingebaut werden, beschreiben immer mehr die Lage, in der sie sich emotional befindet, dennoch bleibt sie dabei recht wissenschaftlich, an manchen Stellen wirken sie auch unpassend.
Der Film hinterlässt beim Zuschauer ein wahnsinnig bedrückendes Gefühl, weil die Krise, in die Familie gerät, alltäglich ist und die heile Welt, die nach aussen hin gezeigt wird, meist nicht existiert. Ein Drama, das immer noch aktuell ist und zeigt, wie schnell eine Idylle zur Hölle werden kann.