"Wrong Turn" ist ein guter Film. "Wrong Turn 2" war erheblich schlechter, konnte aber Dank seiner Brutalität noch ziemlich gut unterhalten. Deshalb freute ich mich auch ein wenig auf "Wrong Turn 3", aber die Freude war umsonst, denn hier ist man wirklich beim Tiefpunkt der Reihe angelangt und bekommt kaum noch etwas geboten.
Die Story von "Wrong Turn 3" ist natürlich mehr als dünn und auch eigentlich gar nicht vorhanden. Eine ganz nette Idee ist es zwar, das ganze Szenario nun mit Häftlingen durchzuführen, aber gut umgesetzt wurde es nicht. Aus der Idee hätte man viel mehr machen können. Die Personen sind zwar ständig zwei Gefahren gleichzeitig ausgesetzt, nämlich den Kannibalen und anderen Personen, welche sich mit ihnen in dem Schlamassel befinden, aber daraus wird hier einfach keine Spannung erzeugt.
Die Figuren sind dabei alle absolut belanglos, so dass es schlimmer kaum geht. Niemand besitzt hier Tiefe und mir waren auch alle Charaktere recht unsympathisch. Mitfiebern konnte man hier auf jeden Fall nicht, denn es war mir völlig egal, wer hier draufgeht und wer überlebt. Dazu kommt, dass die Darstellerleistungen ziemlich schlecht sind. Zwar nicht dilettantisch, aber auch alles andere als gut.
Die Inszenierung bietet absolut nichts Besonderes und lässt sich höchstens noch als solide abstempeln. Eine gute Atmosphäre baut der Film auch nicht auf, nicht mal Trashfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Dazu gibt es einen Score, der zwar nicht schlecht, aber auch nicht positiv ausfällt.
Nun könnte der Film, wie auch Teil 2, noch mit Splatter punkten, tut er aber nicht. Zwar geht es nicht harmlos zur Sache und teilweise auch schon recht brutal, aber gibt es hier ein großes Problem: Die Effekte stammen, immer wenn sie etwas aufwendiger sind, aus dem PC. Die Krönung des Ganzen gibt es gleich am Anfang zu sehen, wo ein Teenie mit einer selbstgemachten Falle in Streifen zerteilt wird. Selten hab ich in letzter Zeit so ein schlecht gemachten und billigen Effekt gesehen. Dann doch lieber schlecht von Hand gemacht, als aus dem PC. Die Effekte aus dem PC versauen einem auf jeden Fall den Splatter und der Kannibale sieht auch ziemlich langweilig aus.
Trotz all der Kritik ist "Wrong Turn 3" keine Totalkatastrophe, denn über weite Strecken wurde ich ganz gut unterhalten. Es kommt zwar keinerlei Spannung auf und interessant ist das ganze Geschehen auch nicht, aber es wird halt auch nicht wirklich langweilig, wodurch dann auch die doch recht hohe Bewertung zu Stande kommt.
Fazit: Insgesamt ist "Wrong Turn 3" aber trotzdem recht lahm und ich hoffe, dass nach diesem Teil Schluss ist. Wer aber auf total anspruchslosen Horror steht und sich auch nicht von Effekten aus dem Computer abschrecken lässt, der könnte an diesem Film Gefallen finden. Ich sage trotzdem: nicht empfehlenswert!