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Fernseh-Kai
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3,5
Veröffentlicht am 26. Februar 2022
Brazil ist ein wahnsinniger Film, im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt lediglich eine grobe Rahmenhandlung (Mann sucht Frau), ansonsten ist der Film schlicht eine Aneinanderreihung von Gilliams wahnsinnigen Ideen, im Sekundentakt jagt hier eine irre EInstellung die andere. Der Film ist gnadenlos überladen mit wirren Set-Requisiten, wofür man den Film mindestens 8x sehen muss, um alles zu entdecken, es gibt skurrile Charaktere und aberwitzige Situationen, die mit dem Wort "kafkaesk" sehr gut beschrieben sind... Das funktioniert die meiste Zeit ganz gut, Brazil ist irre unterhaltsam! Aber nach 1 1/2 Stunden geht einem diese gandenlos überladene, superschrille Optik auf den Keks und die wirre Handlung fängt an zu nerven. Somit ist Brazil kein Film für jedermann, wer aber auf schrägen (englischen) Humor steht, vor eine Prise Wahnsinn nicht zurückschreckt und Robert de Niro in einer seiner coolsten Rollen sehen will, kommt an diesem Film nicht vorbei.
Total abgedrehtes Spektakel mit bunten Bildern, lauter Musik und schrägen Charakteren! Teilweise einfach zu verrückt und unübersichtlich, sodass es schwierig ist in der Story durchzublicken. Generell sicherlich kein schlechter Film und zu seiner damaligen Zeit sicherlich ein Meilenstein, aber mit heutigen Gesichtspunkten betrachtet längst kein Meisterwerk.
Brazil zählt neben Filmen wie Lost Highway, Donnie Darko oder Memento zu der Sorte von Film, die man nicht unbedingt sofort versteht: Mindfuck. Der Film besteht aus Traumszenen des Protagonisten, die überspitzt, aber genial dargestellt werden. Sam Lowry fliegt in diesen Traumszenen mit seinen Flügeln durch die Lüfte und sucht nach seiner Traumfrau.
Neben diesen Szenen, die der Betrachter auch als Traumszenen sofort erkennt, gibt es aber auch noch scheinbar Momente, die sich der Protagonist wie in einem Tagtraum nur vorstellt. Der Film faßt unglaublich viele Themen kongenial zusammen: Sam Lowrys Mum ist versessen vom Schönheitswahn, der sie nur noch hässliger macht. Jeder Arbeiter ist nur ein Teil des Systems und spielt hierbei als einzelner Mensch fast keine Rolle (Totalitäres System und Inhumanität). Jeder, der gegen das System ankämpft wird aus der Sicht des Protagonisten als Held dargestellt.
Brazil bietet einen unverschämt gelungenen Genre-Mix. Actionpassagen, Humoreinlagen, Film-Noir-Momente. Jeder Schauspieler spielt seine Rolle sehr überzeugend. Erwähnenswert ist vorallem Robert De Niro, der bereits in diesem Film seine humorvolle Seite zeigt.
Für mich bisher der beste Film von Terry Gilliam und für sich betrachtet ein skurilles Meisterwerk.
Ein kreatives und unglaublich satirisches, kritisches Werk, das fabelhaft umgesetzt wurde. Und einen dank an den Film, dass er uns Jonathan Pryce gebracht hat.
Der Film hat Schwächen, zum Beispiel die wirren Traumszenen, ist aber trotzdem eine der besten - wenn nicht die bisher beste - Satire über eine Bürokratie- und Überwachungsgesellschaft, mit viel schwarzem britischen Humor.
Ein Film, der so vieles ist. Böse Satire, kreative Gesellschaftskritik, surreale Dystopie mit kafkaesken Elementen und einer Verneigung vor George Orwell, schillernder LSD-Trip, der vor Komplexität überquillt. Nur eines ist "Brazil" nicht - ein Film der mich erreicht. Da ich nicht gerade zu den vielen Menschen zähle, die sich bei Monty Python einnässen, liegt es möglicherweise an jener grotesken Form von Humor, die mir den Zugang zu diesem "Meisterwerk" erschwert. Ich persönlich konnte mit anderen Arbeiten (12 Monkeys) von Terry Gilliam deutlich mehr anfangen.
DER GENIALSTE TERRY GILLIAM FILM: VISIONÄR,EINFALLSREICH.GENIALE FIGUREN UND DER BITTERBÖSE ANFANG MIT DEM TUTTLE/BUTTLE VERDREHER AUF DER SCHREIBMASCHINE AUSGELÖST DURCH EINE FLIEGE.GROSSES KINO!!!!
George Orwell´s 1984 + Kafka + Monthy Python = Terry Gilliam´s absolutes Meisterwerk über einen gandenlosen Überwachungsstaat, schrill und verstörend und mit einem der besten Filmenden aller Zeiten.
Damals war ich wegen dieses Films 5 mal im Kino. Dabei hat mir ein Freund den Film vorher (vor lauter Begeisterung) haaarklein erzählt. Aber einmal sehen reicht wirklich nicht - selbst beim 5ten Mal hab ich noch neue Dinge entdeckt... Keine Szene ist banal. Von der Umsetzung her ist es quasi die Mutter aller Dystropien - und doch ist so viel Komik und auch Liebe in dieser wahnwitzigen Achterbahnfahrt. Auch nach so vielen Jahren einer meiner Top 5.