Gerade die erwachsene, ruhige und nicht so heischende Herangehensweise an das Thema Leben nach dem Tod, hat mir bei "Hereafter" so besonders gut gefallen. Mag das Ganze auf den ersten Blick ungewöhnlich für Herrn Eastwood sein, so hat dieser doch schon immer sehr sanfte Töne angeschlagen. Ausgezeichnet mit guten Darstellern (wobei ich finde das der Kinderdarsteller etwas abfällt), schaffen sie die Story zu tragen. Die Defizite beim Zusammenführen der episodischen Handlung oder des Rahmens habe ich auch bemerkt, sowie kleinere Schwächen (z.B. der Anblick des Tsunamis am Anfang: Wie kann der Franzose genau neben sich die Welle anblicken ohne das sein Haus zumindest wackelt oder dergleichen?). Auch bleibt fraglich, ob es so nötig gewesen wäre den Film in die Kontexte um des Jahres 2004 einzubinden. Dadurch bekam "Hereafter" zwar einen realistischen Anstrich, jedoch wirkten die Ereignisse Tsunami und U-Bahn-Anschläge von London nicht allzu bedeutend für die Handlung, fand ich.
Die tollste Szene des Films: Die Besuche des Jungen bei verschiedensten Medien, die ihm alle nicht sonderlich helfen können. Matt Damons Figur stellt dagegen eine wirklich zerrissene, nachdenkliche Figur dar, die sich der Verantwortung ihrer Gabe bewusst ist. Insofern ist "Hereafter" auch pädagogisch durchaus wertvoll, weil er in gewisser Hinsicht für einen bedächtigen Umgang mit derartigen Wundern, an die wir alle kaum glauben wollen und sie gerne negieren, plädiert.
Fazit: Ein sehr gutes, ruhiges Drama mit kleineren Schwächen.