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Anonymer User
2,5
Veröffentlicht am 17. März 2022
Spätestens wenn sich die beiden Söhne des Nobelpreisträgers einigen, um den gemeinsamen Vater abzuzocken, ist die Luft raus. Bis dahin und auch noch bis zum Ende brilliert lediglich Alan Rickman als arroganter Fiesling. Er bringt verbale Schocker und Lacher. In der zweiten Hälfte, in der auch die unvermuteten Wendungen nicht mehr Spannung bringen, kann man sich zurücklehnen und geruhsam verfolgen, wie sich jede der Figuren in ihren Intentionen verschiedenartig outet, sein/ihr eigenes egoistisches Süppchen zu kochen versucht und zwar jeweils auf Kosten der anderen, falls einem der Soundverstärker nicht inzwischen den Nerv getötet hat. Das wirkt alles sehr konstruiert und man erwartet schon so etwas erst vom ermittelnden Detektiv, dann auch von der Ehefrau, die bis dahin nur ein freundliches Nichts war. Und trotzdem fühlt man sich gut unterhalten. Demnach muss es wohl eine gute Konstruktion sein, wenn man Anspruch, Genialität und Logik außen vor lässt.
Für seine grausige Synchronstimme in diesem Film kann Alan Rickman wohl nichts – aber ehrlich, es ist ein Akt der Grausamkeit ihn hier mit der Stammstimme von Arnold Schwarzenegger reden zu lassen. Wohl aber kann man Rickman ein extrem beschissenes Gespür für ein ordentliches Drehbuch anlasten, denn selten hat er sich so vergriffen wie hier. Die Basis ist die eines Entführungsthrillers der dann auch noch düstere Familiengeheimnisse aufwühlt, aber das Resultat ist ein derart unfassbarer Dreck dass es einem die Schuhe auszieht. Ganz ohne Scherz: der permanente Einsatz von elektronischer Musik machts nicht mal theoretisch möglich so was wie Atmosphäre zu erzeugen, die an sich tolle Besetzung verheizt sich selbst und die permanenten Wendungen mögen zwar clever gedacht sein, nerven am Ende aber doch mehr als alles andere und lassen den Film überkonstruiert und an den Haaren herbei gezogen wirken. Obendrein hat Rickman zwar schon ne Menge Fieslinge gespielt, aber selten ein so nerviges und kotzbrockiges Stück Scheiße das den Zuschauer schon nach Sekunden so verprellt hat dass es einem egal ist was mit ihm geschieht.
Fazit: Trotz grandiosem Cast totale Langeweile und eine furchtbar überhöhte Story!
Der Film ist wirklich gut mit einem sehr interessanten Soundtrack von Paul Oakenfold. Leider muss ich sagen, dass die deutsche Synchronisation absolut mies ist. Alan Rickman bedient sich der deutschen Stimme von Dennis Quaid. Danny DeVito bedient sich der deutschen Stimme von David McCallum aus Navy CIS, naja und so weiter und so weiter. Für Zuschauer die eher selten ins Kino gehen werden dies wahrscheinlich nicht bemerken, aber die Synchronleistung der Nebendarsteller ist unterirdisch.
Wer dem englischen mächtig ist, wird sich über eine wirklich gute Thriller-Komödie freuen.