Gelungenes Drama, welches dramaturgische Konventionen weitgehend über Bord wirft und seinen Ideenreichtum nicht durch eine Aneinanderreihung an wohlerprobten Wendungen, sondern aus eigener Kreativität bezieht. So beginn Last Night mit einer fast zehn minütigen Auseinandersetzung, bevor der Film den beiden Figuren auf ihren jeweiligen Wegen folgt, wie sie den Tag verbringen und abends zu einer Verabredung gehen. Zunehmend wird man sich bewusst, dass man einen seltenen Genuss eines eigenständigen Films erlebt, der theatralische Momente meidet und eine, trotz der Dialoglastigkeit, so cineastisch wirkende Atmosphäre entstehen lässt, in der geschickt mit Einstellung, Bewegung, Lichtsetzung und Musik gearbeitet wird. Die inszenatorischen Entscheidungen sind im Einzelfall debattierbar. Das Gesamtwerk Last Night aber ist originell und stimmig.