Gelungenes Drama, welches dramaturgische Konventionen weitgehend über Bord wirft und seinen Ideenreichtum nicht durch eine Aneinanderreihung an wohlerprobten Wendungen, sondern aus eigener Kreativität bezieht. So beginn Last Night mit einer fast zehn minütigen Auseinandersetzung, bevor der Film den beiden Figuren auf ihren jeweiligen Wegen folgt, wie sie den Tag verbringen und abends zu einer Verabredung gehen. Zunehmend wird man sich bewusst, dass man einen seltenen Genuss eines eigenständigen Films erlebt, der theatralische Momente meidet und eine, trotz der Dialoglastigkeit, so cineastisch wirkende Atmosphäre entstehen lässt, in der geschickt mit Einstellung, Bewegung, Lichtsetzung und Musik gearbeitet wird. Die inszenatorischen Entscheidungen sind im Einzelfall debattierbar. Das Gesamtwerk Last Night aber ist originell und stimmig.
Ein doch relativ langweiliger Film. Mich haben die Figuren und Geschichte einfach nicht sonderlich mitgezogen und dafür ist der Film ziemlich lang gezogen. Da wird viel über Liebe gesprochen, aber irgendwie spürt man sie nicht. Alles wirkt etwas hohl und oberflächlich. Katalogpersonen mit Katalogproblemen.
Ich schließe mich der Kritik der Redaktion im Großen und Ganzen an. Alle Darsteller machen ihre Sache gut und eben darauf kommt es bei so einer Geschichte auch an. Allerdings finde ich ja schon, dass Keira Knightley Sam Worthington ein wenig gegen die Wand spielt. Mit Eva Mendes als Gegenüber ist er dann am besten aufgehoben. Hier bleibt zu sagen, dass Mendes definitiv den Charakter spielt von dem wir am wenigsten erfahren und der auch am blassesten bleibt. Einerseits ist das interessant, andererseits schade. - Schließlich störten mich hier und da einige kleine Längen, gerade bei dem Part um Knightley. Irgendwie wird zu viel in den großen Nöten der Möglichkeiten hin und her überlegt, dass es sogar für diese Konstellation zu lange dauert. -- Letztlich ist Last Night also kein schlechter Film, aber herausragend eben auch nicht. Viel Neues trägt er zur Seitensprung-Thematik nicht bei. Dafür tolle Darsteller und eine schnörkellose Kulisse.
Sehr schönes Kino, ein Film der insgesamt einfach nur gut tut. Schlüssige Story, sehr geschmackvoll in Szene gesetzt. Bereichernd sind Bildeffekte und NYC- Flair eingestreut und die schöne Musik erfreut Ohr und Herz. Das ist wahre Wärme z. B. für einen Novenberabend.