Ich mag koreanische, chinesische und japanische Filme ja gar nicht so gerne, obwohl sie teilweise ganz gut sind, trotzdem hat mich "The Guard Post" interessiert. Meine Erwartungen waren sogar recht hoch, obwohl ich befürchtete, dass mir der Film nicht so gefallen wird. Im Endeffekt ist "The Guard Post" aber wirklich relativ gut.
Die Story ist eigentlich recht dünn. Man hat sie aber interessant, clever und spannend umgesetzt. Der Zuschauer weiß bis zur Hälfte nicht genau worum es geht und auch danach kann man sich nicht ganz sicher sein. Es gibt leider auch ein paar Logikfehler und alle Fragen werden am Ende auch nicht geklärt, aber das lässt sich verkraften.
Die Charaktere sind relativ belanglos und auf keinen Fall tiefgründig. Das ist aber nicht so schlimm, denn hätte man hier auch noch auf Charakterisierung gesetzt, wäre der ohnehin schon etwas zu lange Film, wohl noch länger geworden. Zumindest werden die Figuren von den Darstellern souverän verkörpert. Insgesamt waren mir die Personen zwar recht egal, doch man kann nicht sagen, dass sie unsympathisch agieren.
Eine wirkliche Stärke von "The Guard Post" ist die Atmosphäre. Dauernd regnet es, die Bilder sind meist recht dunkel gehalten. Der Ort des Geschehens ist mit dem Militärstützpunkt auch wirklich gut gelungen und trägt sehr zur Atmosphäre hinzu, welche ziemlich pessimistisch und düster ist. Auch die Inszenierung kann sich wirklich sehen lassen und ist eher ruhig gehalten, was sich auch noch mal positiv auf die Atmosphäre auswirkt.
In welchem Bereich der Film ein paar Probleme bekommt, ist der Unterhaltungsfaktor. Dieser ist zwar nicht schlecht, aber leider hat "The Guard Post" mit seinen zwei Stunden Laufzeit auch ein paar Längen. 15 bis 20 Minuten weniger und die Handlung etwas gestraffter wäre hier nicht schlecht gewesen. Trotzdem bleibt es überwiegend spannend und das Geschehen langweilt auch nicht wirklich.
Ich hatte ja nicht mit einem besonders brutalen Film gerechnet, aber ingesamt geht es hier alles andere als harmlos zur Sache. Gut verteilt gibt es einige brutale Szenen, in denen es sehr blutig zur Sache geht. Die Effekte sind dabei alle sehr gut gelungen. Begleitet wird das Ganze von einem soliden Score.
Fazit: "The Guard Post" bietet mal wieder andere Horrorkost, die zwar nicht ganz so tiefgründig ist, wie sie vielleicht sein will, aber trotzdem gut umgesetzt wurde. Eine Spitzenatmosphäre, gute Darsteller, eine ruhige Inszenierung, eine interessante, wenn auch dünne Story und einige blutige Szenen machen "The Guard Post" zu einem sehenswerten Film!