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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Science of Horror gelingt es auf unterhaltsame Weise die z. T. schwerverdaulichen Theoriebrocken der feministischen Filmtheoretikerinnen mit den Motiven und Reflektionen der Macher zu verweben. Hierbei dienen die schräg-komischen Animationen als angenehm-überraschende Kapitelmarker, die nicht nur den streckenweise etwas trockenen Diskurs auflockern, sondern zugleich als äußerst dichte statements zu den behandelten Themen gelesen werden können. Insbesondere die klare Montage und das Zusammenspiel von fiktiven Belegen zu dokumentarischen Thesen ist mehr als gelungen. Der Film zeigt sich als diskursiver Text, den die Regisseurin mit dialektischer Akribie zu einem absolut sehenswerten Kommentar zum Horrorgenre entworfen hat. Man könnte sagen, der Film fokussiere nicht genug und verprelle so mögliche Zuschauer aus der Horrofanszene. Andererseits kann dieser weitgreifende Ansatz auch als Angebot verstanden werden: Einmal nicht nur auf dasjenige Publikum zu zielen, das Horror sowieso konsumiert, sondern denjenigen einen Zugang anzubieten, die sich bis dato (noch) nicht für die Abgründe und Wirkungsweisen des Horrorfilms interessierten. Ich empfehle diesen Film, obwohl und weil ich kein Horrorfan bin.