Eigentlich habe ich nicht all zuviel von diesem Film erwartet, da ich dachte, dass es eine Hau-Drauf Splatter Heldengeschichte sein würde. Dies ist aber weit gefehlt!
Die Geschichte wird sehr gut eingeleitet mit einem Gefährten von Hercules, der seine Geschichte erzählt, denn Hercules ist nichts weiteres als ein Markenprodukt, was Werbung braucht. Während es so aussieht, dass Hercules super stark und super mächtig ist, helfen tatsächlich seine Gefährten, dieses Image zu vermitteln. Der Film versucht auf eine sehr interessanten Art und Weise mit der Realität, wie wir sie kennen, und Mythen (wie zB Zentauren und Halbgötter) zu spielen. Dieses Spiel gelingt auch sehr gut.
Die Schauspieler sind super besetzt, insb. das Muskelpaket Johnson. Seien wir mal ehrlich, Frauen mögen auch gerne schauen und Helden brauchen halt Muckis.
Der Witz an der Sache ist, dass Hercules tatsächlich kein Held ist, sondern ein Betrüger und Söldner. Als er eigentlich alles erreicht hat, was er erreichen konnte, werden plötzlich ethische Fragen aufgeworfen, wie weit man für Gold gehen darf. Dadurch wird die Gruppe geteilt. Jetzt wird der Antiheld zum Helden. Leider keine so einfache Aufgabe, wie gedacht.
Denn nun besteht die Aufgabe an sich selbst zu glauben und an dem Produkt, was man jahrelang vermarktet hat. Die Frage hier ist, ob Hercules an sich selbst glaubt?
Kommentar zu anderen Kritiken:
In der Tat sind die Szenen keine Splatterszenen, denn der Regisseur setzt hier auf Realismus- es ist unrealistisch, dass bei einer nicht tiefen Schnittwunde Tonnen von Blut rausspritzt, als wäre eine Arterie getroffen worden. Der eine Gefährte wird von einem Pfeil getroffen- diesen zieht er nicht heraus... also woher soll nun die Blutfontäne kommen? Hercules wird am Muskelfleisch verletzt... woher soll die Blutfontäne kommen? Blut ist dort zu sehen, wo es realistisch ist, zB wenn sie über ein Feld von Leichen spazieren.
Ich habe einen halben Stern abgezogen, weil für mich zu einem perfekten Kinotag auch gehört, dass meine Freunde den Film toll fanden. Leider waren die Männer etwas nörgelich, so dass behauptet wurde, dem Film fehle etwas- zuerst war es die Tiefe, was ich definitiv dementiere. Natürlich hätten die Gefährten noch mehr eingeführt werden können, man kann aber auch mehrere Filme produzieren, die sich dann auf den jeweiligen Helden fokussieren. Ich persönlich fand, dass der Film mehr Tiefgang hatte, als die meisten Filme, die zZ laufen oder liefen (zB hatte Edge of tomorrow für mich gar kein Tiefgang).
Dann würde genörgelt, dass alles schon im Trailer gesehen wurde, was ich auch bestreite. Teilweise kommt der Witz aus einigen Szenen gar nicht im Trailer rüber, weil der Humor nicht nur an die momentane Situation gebunden ist, sondern auch aus vorherigen Ereignissen ergeben, die man nur verstehen kann, wenn man den ganzen Kontext sieht. Darüber hinaus sieht man auch Tiere, die nicht im Trailer gezeigt werden, sowie eine entsprechende Waffenvielfalt. Man sollte sich vor allem den Abspann genau anschauen, denn dort wird gezeigt, wie Hercules tatsächlich die Aufgaben der Hera gelöst hat (mit Hilfe seiner Gefährten)- total cool, leider habe ich es nicht sofort gecheckt. Augenscheinlich auch nicht diejenigen, die eine schlechte Kritik abgegeben haben, denn für einen solchen Hinweis wäre ich wahrhaftig dankbar gewesen.