Ich sage es gerne und regelmäßig: gute Filme müssen nicht immer das Rad neu erfinden, manchmal reicht ein ganz einfaches Story-Konstrukt und eine ganz olle Geschichte um trotzdem einen großartigen Film zu stricken. Wie in diesem Fall, der eigentlich die sehr bekannten Versatzstücke eines Jungen liefert der einen besonderen Sommer verlebt, ein Coming of Age Drama in dem ein schüchterner und introvertierter Schüler an einem ungewöhnlichen Ort durch merkwürdige Umstände reifer und erwachsener wird und obendrein ein kleines ehe / Familiendrama. Alles drin, nichts was nicht schon irgendwie ähnlich an anderer Stelle geliefert wurde – aber alles drumherum stimmt. Insbesondere der sonst mehr auf Schurken und Fieslinge abonnierte Sam Rockwell liefert eine großartige Leistung als lässiger Parkbetreiber, aber ebenso überrascht Steve Carrel mal in einer ungewohnten Kotzbrockenrolle. Hauptfigur ist aber der (mir) unbekannte Liam James der nicht unbedingt ein unfassbares Talent abgibt, hier aber sehr wohl einen liebenswerten und brauchbaren Charakter verkörpert. Insgesamt ist dies ein schöner Film, liebenswert und positiv in dem so gesehen nichts spektakuläres geschieht, der aber mit Herz und Witz anderthalb Stunden hervorragend unterhält.
Fazit: Schönes Drama übers Erwachsenwerden, in manchen Punkten bemerkenswert realitätsnah!
Fremdschämen von Anfang bis Ende. Im Großen und Ganzen will wohl hauptsächlich das große Familienproblem des Hauptdarstellers vermittelt werden, man kann sich hierauf aber nur sehr schwer einlassen, weil der Film ist überladen mit Nerd-Klischees ist und der Junge einem auch einfach gar nicht sympathisch werden will. Bis auf Sam Rockwell als Bademeister versagt für mich der restliche Cast. Ich weiß nicht ob ich den Film albern finden soll oder einfach nur schlecht, wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beiden, wie man diesen Film mit 4 Sternen beurteilen kann ist mir absolut schleierhaft,
Ein guter Film braucht einen Hauptprotagonisten für den man als Zuschauer einstehen würde. Wir wollen einen Helden sehen, der genauso schwach ist wie wir, aber am Ende über sich hinauswächst und seine Probleme überwindet. Ich habe selten einen so unsymphatischen Protagonisten gesehen wie in "Ganz weit hinten". Er ist ein unfassbarer Jammerlappen, der an den winzigsten Ungereimtheiten in seinem Leben scheitert. Der Junge scheint allen anderen die Schuld zu geben, dabei ist er selber ein asoziales Arschloch. Diese Tatsache versucht der Film zu vertuschen, indem er noch größere Arschlöcher schafft: Stiefvater und Stiefschwester. Einer der billigsten Anfängerkniffe beim Drehbuch schreiben, die Konsumenten werden das eh nie merken.
Denn der Film will sowieso nur Teenager ansprechen, die in ihrem Selbstmitleid glauben ihnen würde alles zufliegen, ohne dass sie ihre verkorkste Einstellung ändern müssen. Denn genauso passierts ja auch im Film. Plötzlich taucht das heisse Mädchen auf, dass natürlich total auf den gemeinen schmächtigen Langeweiler abfährt. Dann kommen die coolen Kids, und wer denkt "jetzt kriegt unser "Held" gleich eins auf die Fresse" liegt falsch: auf einmal fahren alle auf ihn ab.
Dann ist da noch Sam Rockwells Charakter, der den Jungen aus seiner Lethargie reissen soll, was aber nur auf dem Papier klappt, da dieses "Nachwuchstalent" den ganzen Film über mit dem gleichen Gesichtsausdruck rumläuft. Wenigstens Sam Rockwell sorgt für einige Lacher, seine Leinwandpräsenz zieht den Film von "Ganz Ganz Ganz weit hinten" nach "Ganz weit hinten".
Wer dreizehn Jahre alt ist und sich mit dem Protagonisten indentifizieren kann darf sich hier gerne seine Tagträume abholen. Allen anderen werden beim Zuschauen die Schamhaare ausfallen.
Auch ich habe mich von diesem kleinen, netten Film gut unterhalten gefühlt. Er beginnt wohl mit einer der bissigsten Zeilen überhaupt: "Auf einer Skala von 1 bis 10, wie schätzt du dich da ein?" - vorgetragen vom Stiefvater in spe. ;) Die Charaktere werden dann im Folgenden auch gut gezeichnet, wobei man schon sagen kann, dass der eigentliche Hauptdarsteller nicht nur drehbuchbedingt dagegen nicht anwirken kann, sondern auch gegen einen Sam Rockwell oder Steve Carell nicht ankommt. Trotzdem ist er sympathisch, finde ich. Oft fühlt man sich eben Fehl am Platze oder fremd am Ort. Bei den Nebendarstellern ist dann auch noch einmal Carell hervorzuheben: Gleichwohl dieser Typ nicht sonderlich stark ist, bleibt diese Rolle im Film doch im Gedächtnis, weil der sonst so auf Looser-Typen abonnierte Schauspieler hier mal zur Abwechslung eine andere Figur spielt. Was "Ganz weit hinten" im Laufe einer eher vorhersehbaren Handlung abhebt, sind die genialen Dialoge und Witze, besonders im Spaßbad. Jede Figur ist dabei gut in die Geschichte verwoben, aber gerade in der ersten Hälfte könnte der Film etwas schnelleren Drive vertragen. Der Soundtrack wiederum ist mir zu indielastig geworden - leider ein Standardklischee. Fazit: 4 von 5 Sternen, wenn auch knapp. Doch die tollen Charaktere machen einfach Spaß.
Absolute Geschmackssache, was diesen Film angeht.. Ich selbst fand ihn langweilig und würde ihn eher unter die Kategorie "Drama" stecken statt "Komödie", denn zu lachen gab es bei dem Film gar nichts! Schade eigentlich!
Da gibt es von mir doch glatt die volle Punktzahl. Wunderschöner Film über Familie und Zugehörigkeit, dargestellt von unheimlich sympatischen Darstellern. Wer Little Miss Sunshine mochte wird diesen Film lieben!!!