Nur hereinspaziert zu diesem desaströsen DVD-Abend, wer den Anspruch eines Toastbrots hat und die Trailer zu den letzten Blockbustern kennt!
Eigentlich hat dieser Film nicht mal eine Kritik verdient. Wer die vorigen Machwerke der Verantwortlichen kennt, weiß schon im Vorfeld, dass „Disaster Movie“ seinem Titel alle Ehre macht und sonst nichts, wirklich nichts. Lediglich sollte klargestellt werden, dass man nicht unbedingt alle Parodie-Filme über einen Kamm scheren kann.
Während die letzten Produktionen des „Die Nackte Kanone“-Schöpfers David Zucker, z.B. „Scary Movie 4“ und „Superhero Movie“, noch passabel ausfielen, fabrizieren Jason Friedberg und Aaron Seltzer einen filmischen Tiefpunkt nach dem anderen. Abgesehen davon, dass Carmen Electra sich regelmäßig noch zu einem Auftritt breitschlagen lässt und irgendwoher sogar noch Geld für Spezialaffekte kommt, sind die beiden Spaßvögel, die sich womöglich immer noch damit rühmen, an „Scary Movie“ mitgeschrieben zu haben, ganz unten angelangt. Ihr Film „Meine Frau, die Spartaner und ich“ landete dank eines grenzdebilen Volks noch auf Platz 1 der Kinocharts (was nichts an seiner unterirdischen Qualität ändert); nun entschied man sich bei „Disaster Movie“ sogar gegen einen deutschen Kinostart und verbannte den Streifen direkt in die DVD-Regale. Zu Recht natürlich, denn „Disaster Movie“ ist wirklich beschämend, um nicht zu sagen eine Beleidigung für die Sinne.
Die, milde ausgedrückt, Vortäuschung eines roten Fadens, die daraus besteht, dass die Protagonisten einem Ziel entgegen eilen, sei es das Museum um dort die Freundin zu retten oder der Altar um den Kristallschädel zu platzieren, wird immer wieder durch eine unsäglich plumpe Aneinanderreihung witzig gemeinter Szenen unterbrochen. Dort wird mit infantiler Unbekümmertheit einfach alles auf die Schippe genommen, was in letzter Zeit so im Kino oder der Klatsch-Presse zu sehen war. Sind die oberflächlichen Verarschungen abgearbeitet, erschüttert ein rätselhaftes Beben die Szenerie, und die Huptakteure dürfen wieder weiter umher irren, da ja der Weltuntergang droht. Toll, so kann man es sich auch leicht machen.
Nach einem Sinn für diese Unterbrechungen, welche eigentlich der ganze Reiz des Films ein sollen, da das Ganze auf nichts als eine dümmliche Gesangseinlage hinausläuft, braucht man gar nicht erst zu fragen. Auf billigere Weise kann man eine buntgemischte Parodie nun wirklich nicht zusammenschustern. Das Budget ist damit nicht gemeint, denn offensichtlich gibt es genug Geld für ein paar nette Computereffekte, aufwendiges Makeup, sexy Darsteller und Massenszenen. Schade um die Mühe.
Bis hin zu den überflüssigen Outtakes am Schluss bietet „Disaster Movie“ wirklich nichts sehenswertes, bis auf ein paar leckere Körper, die man auch anderweitig zu Gesicht bekommt.
Man sollte Friedberg und Seltzer die Tastaturen unter den Fingern wegreißen und ihnen damit ihr Grinsen aus dem Gesicht prügeln. Dann sollten sie merken, dass jeder ab und zu ins Kino gehende TV-Komiker ihren Job besser machen könnte und sie einfach keiner brauch. Traurig, aber wahr.