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esther kind
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4,0
Veröffentlicht am 27. Februar 2012
als ich vor einiger zeit durchs programm zappte blieb ich bei diesem film hängen. "london river", der eigentlich eine filmstarts rezension schon deshalb verdient hätte, weil der fabelhafte sotigui kouyaté für seine darbietung 2009 auf der berlinale den silbernen bären erhielt, erzählt auf ruhige und unprätentiöse weise von zwei völlig verschiedenen menschen die sich in der metropole kurz nach den terroranschlägen 2005 auf die suche nach ihren kindern machen. der zuschauer ahnt bereits, dass ihre suche vergebens sein wird. und doch hofft man solange bis der film diese hoffnung überwirft. regiesseur bouchareb gelingt es wie selbstverständlich themen wie rassismus und entfremdung in seinem stoff zu verankern. seine starken darsteller vermögen es ausserdem, ihre emotionen in hohem maße glaubhaft zu vermitteln. aus der zweckgemeinschaft wird am ende ein tiefes bündnis. die suche nach den kindern gerät zur suche nach eigener identität und erlösung. "london river" eröffnet den blick auf etwas universell gutes, ein bedürfnis, das allen menschen jenseits ihres kulturellen oder ideologischen selbstentwurfs innewohnt. der film vermittelt all dies nicht schulmeisterlich oder dramatisch sondern auf stille, kluge und fragende art und weise, die umso mehr bewegt als das er einem von dimensionen der unwahrscheinlichkeit, brüchigkeit und zufälligkeit der begegnungen von denen er handelt dennoch zutiefst glaubhaft erzählt.