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Hermann S.
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12 Kritiken
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4,5
Veröffentlicht am 29. Juli 2013
Der Junge im gestreiften Pyjama ist ein ausgezeichneter Film. Ich habe ihn mit Originalton gesehen.
Zuerst einmal möchte ich negative Kritiken an dem Film von anderen aufgreifen und relativieren.
Der Film basiert auf einer fiktiven Geschichte, dass weiß man wenn man sich den Film anschaut. Der Film muss daher nicht zwingend das komplette Leben während der Kriegszeit perfekt wiedergeben um seine Botschaft, seine Geschichte zu erzählen. Und auch dass die Eltern in dem Film ihre Kinder eher nach heutigen Erziehungsmethoden großziehen ist nicht unbedingt von Nachteil – es gibt den Charakteren und der Geschichte so eine andere Tiefe.
Der Film schafft es die komplette Zeit über spannend zu bleiben. Die Hauptgeschichte und die kleinen Nebengeschichten sind schauspielerisch wie auch von der Logik des Drehbuchs sehr gut umgesetzt. Für mich hat der Film zwei entscheidende Botschaften. Die Gefahr der Aussage des Vaters, wie man muss Befehle befolgen und Entscheidungen akzeptieren. Diese Einstellung ist wohl auch der Hauptgrund warum viele schlimme Übel in der Geschichte der Menschheit passiert sind. Wenn man in einer Gesellschaft lebt in der keiner mehr einen Gesamtüberblick hat, dann steigt die Schwierigkeit richtige Entscheidungen zu treffen und gut zu handeln. Eine Herausforderung die in unseren heutigen Zeit nicht kleiner geworden ist, nur eben anders aussieht.
Die andere Botschaft, wenn man es denn Botschaft nennen kann, ist die Kindlichkeit des kleinen Bruno. Viele Dinge im Film ordnet er durch seine naive kindliche Art vollkommen falsch ein. Sei es die Aussage über die Haushilfe, der ein schlechter Arzt gewesen war, da er jetzt Karotten schälen muss; der Glaube das die KZ-Häftlinge nur ein Spiel spielen, da sie ja Nummern und Pyjamas tragen; oder nachdem er die, ich nenne es mal, Propagandakomödie über das Leben im Ferienlager KZ gesehen hatte, der Glaube daran, dass sie dort wirklich so leben. Die Geschichte lebt zu einem sehr großen Teil von der Naivität des Jungen. Die Botschaft sehe ich darin, dass Kinder oftmals noch die Fähigkeit besitzen zwischen Gut und Schlecht zu erkennen. Die komplexe Erwachsenenwelt lässt zu, dass Menschen Dinge tun und dabei glauben richtig zu handeln. Als Beispiel könnte die Szene dienen in der Pavel den Wein verschüttet und der Obersturmführer Kotler ihn danach verprügelt. Die Kinder sind schockiert und wollen eigentlich nicht, dass er verprügelt wird. Der Vater akzeptiert es mit Gelassenheit. Soll heißen, dass Kinder in vielen Bereichen noch feinfühliger sind und instinktiv besser zwischen Gut und Böse, Recht und Unrecht unterscheiden können.
Wie viele Filme schockiert dieser auch und lässt einen auch mit dem gesehen alleine. Dennoch schafft er es etwas Positives mitzunehmen. Höchstwahrscheinlich, weil diese Geschichte so nie passiert ist, aber dennoch sehr nachvollziehbar wirkt und möglich erscheint.
Ohne Zweifel ist der Film so gut, weil die Romanvorlage so gut ist. Trotzdem ist der Film sehr gut umgesetzt: Die Schauspieler überzeugen und die Szenerie wirkt auch sehr passend.
Ein Film der mich von Anfang bis Ende und noch danach sehr berührt hat. Tolle Schauspielerische Leistung. Wirklich klasse erzählt die Geschichte. Auch wenn die ein oder andere stelle etwas unglaubwürdig ist, kann echt nur jedem Raten sich den Film einmal anzusehen. Der Film weiß zu begeistern und berühren. Ist schon fast ein muss. Top 5 meiner Lieblingsfilme!
Der Film reißt den Zuschauer über die ganzen 90 Minuten wirklich mit. Man leidet quasi mit der Naivität des kleinen Bruno. Zudem konnten beide Jungschauspieler in ihren Rollen (Shmuel + Bruno) überzeugen. Das ganz Verhalten der beiden war echt bemerkenswert, dabei sind die kleinen kaum älter als 10 Jahre. Diesen Film kann man wirklich als Drama bezeichnen, denn die Handlung ist nicht nur gut gemacht, sondern das Ende ist auch richtig "dramatisch". Für alle ernsteren Filmegucker, die 90 Minuten sinnvoll verbringen wollen, eine wirklich wärmste Empfehlung.
"Der Junge im gestreiften Pyjama" ist ein guter film,der eine wirklich schlimme geschichte erzählt. leider war das ja wirklich so! der film ist mehr interessant als spannend.man will eben wissen was mit den leuten passiert. das ende ist dann wohl das stärkste am film!
Einfach Klasse gemacht... die Sicht von Kindern in der SS Zeit mal darzustellen... ist hier einfach Klasse gelungen... so kann ich mir das auch vorstellen und im Grunde wurde hier mal wieder die Grausamkeit dieser Zeit einem vor Augen geführt.
Ein ausserordentlicher Film mit starken schauspielerischen Leistungen.
Hier wird auf die sonst übliche Gewaltdarstellung komplett verzichtet, was die kurzen Momente, in denen Menschen angebrüllt oder angegriffen werden, umso eindringlicher werden lassen.
Ich konnte mir gut vorstellen, wie das Kind Bruno seine Umwelt wahrnimmt, hätte mir aber im Nachhinein doch ein paar Szenen mehr aus dem Blickwinkel des Kindes gewünscht.
Auch die Ausstattung hätte gerne etwas opulenter ausfallen dürfen.
Die unglaubliche Naivität des Jungen nehme ich einfach mal hin und vermute, dass er eben nicht gerade ein helles Köpfchen ist.
Anmerkung: Mein Vater, Jahrgang 1934, erzählte, dass er als Knirps von nichtmal 10 Jahren bereits wusste, was auf dem Werksgelände nebenan vorging, wo ebenfalls ein Arbeitslager eingerichtet war.
Zu Anfang des Films sieht man zudem, wie Bruno und seine Freunde an einem LKW vorbeilaufen und an Leuten, die gerade abtransportiert werden.
Also muss der Junge ein wenig dumm sein, wenn er da keine Zusammenhänge erkennt oder wenigstens Fragen gestellt hat.
Das war jetzt ein Erklärungsversuch, der keineswegs böse gemeint ist.
Sentimental finde ich den Film jedoch nicht. Es ist eine Tragödie, die man da verfolgt, wo man sich manchmal fragt, warum die Menschen so handeln, wie sie es tun.
Mangelnde Courage kann es nicht alleine gewesen sein.
Auch wenn man keinen historisch authentischen Film erwarten kann, stoßen doch einige sehr unrealistische Ungereimtheiten bitter auf. Nichts desto trotz denke ich, ist der Versuch, die Abscheulichkeit des Holocausts einer jüngeren Generation nahezubringen, nicht gescheitert. Durch die sehr subjektive Sicht eines deutschen achtjährigen Jungen wird der Wahnsinn zum Zuschauer transportiert. Schauspielerisch gibt es dabei wenig zu meckern, die Inszenierung hingegen hätte etwas mehr Tiefe und Dramatik benötigt, statt der phasenweise störenden Sentimentalität. In nur 90 Minuten Spieldauer lässt sich das kaum realisieren. Trotz verschenkten Potentials, halte ich den "Jungen im gestreiften Pyjama" für sehenswert, ein Meisterwerk darf man hingegen nicht erwarten.
Ein mancher Stelle sehr schöner Film, der schnell auch sehr sehr grausam werden kann, ohne das Leid konkret zu zeigen. Gezielt wird mit der kindlichen Naivität gespielt, wodurch aber klar aufgezeigt wird, dass eigentlich keine Unterschiede zwischen Menschen bestehen, egal welche Herkunft oder Religion sie haben. Das Ende ist ein grausiger Schocker, während mein größtes Problem die Figurenzeichnung bei den Nebenfiguren bildet. Diese wirken mir oft sehr sprunghaft, nicht immer schlüssig und zu inkonsistent geschrieben. Dennoch eine Empfehlung wert.
Dieser Film ist mehr als traurig! Bruno der kleine achtjährige Sohn eines KZ Komandanten beginnt eine verbotene Freundschaft mit einen jüdischen Jungen der ebenfalls Acht Jahre ist. Jeden Tag treffen sie sich am Zaun an einer unauffälligen Ecke des KZs. Bruno denkt alles sein nur ein Spiel und versteht nicht warum nicht auch er hinter den Zaun darf um mit dem jüdischen Jungen besser spielen zu können.
Die Geschichte ist teils unglaubhaft aber sehr gut erzählt. Wer sich darauf einläst wird am Ende des Film sehr nachdenklich sein...