Die Erbin: Kritiken

Großes klassisches Amerikanisches Kino! Zu recht reichlich mit Oscars dekoriert. 1949 hergestellt, überzeugt diese Liebes- und Familienmelodrama in jeder Hinsicht. Ein Film über falsche Liebe, Liebe aus Verzweiflung und jeder Menge seelischer Grausamkeiten. Der Film fesselt schnell und über die ganze Zeit, man leidet und fühlt mit Catherine. Phasenweise ist es richtig spannend, wie sich das vermittelte Bild (über Gut und Böse der Charaktere) langsam dreht. Wenige aber punktgenau gesetzt witzige Momente lockern die Handlung. Sorgfältigst in Szene gesetzt, hervorragend in Bild- und Tonqualität. Das gilt auch für die Deutsche Synchronisation und die Musik. Sehr gute Unterhaltung.

Originaltitel The Heiress (1949), basierend auf Roman und Bühnenstück. Spielt 18XX in New York in einer wohlhabenderen Gegend um den Washington Square, hauptsächlich indoor. Ein packendes Charakterstück und Schauspielerkino in Kombination.

Seinerzeit bei den Golden Globes und Oscars gut im Rennen, u.a. für Film, Drehbuch, Regie und mit drei Darstellern - mit Olivia de Havilland in einer Hauptrolle, die damit offensichtlich² einen denkwürdigen Job machte. Denkwürdig ist auch ihre Haupfigur - die Empathie, die sich für diese einstellen kann, erreicht früh Bestwerte. So mit der Person verbunden, zündet die Liebesgeschichte dann gegen Ende auch auf Filmguckerseite auf besonders gewinnbringende Art. Und so wie das Gebotene über die Laufzeit zwischenmenschlich immer wieder punktet und aufgeht, sind weniger als 5 so Sterne hier einfach zu wenig.

Inhaltsangaben (auch zu diesem Film) können dummerweise vernichtend zu weit gehen, hier ziemlich einfach. Der beschreibende Text z.B. der englischen DVD-Verpackung ist ein übler Spielverderber. Am besten
zählt man nur 1949+Olivia+Darsteller Oscar+Monty+William Wyler+Roman+Theaterstück zusammen, um damit klar auf einen Must-See-Film zu kommen.
Dank dem zwischenmenschlichen Sprengstoff ist das Ergebnis eine Denkwürdige Lovestory.