Ich hatte schon eine ganze Menge über diesen Film gehört und wollte ihn mir deshalb auch mal angucken. Insgesamt hat mir "[Rec]" auch ganz gut gefallen, aber ein Geniestreich ist der Film trotzdem nicht geworden.
Die Idee mit der Reportage, dass alles echt rüberkommt, ist schon seit dem "Blair Witch Project" nicht mehr neu, aber zumindest ich, habe so etwas mit Zombies vorher nicht gesehen. Der Film fängt ohne Vorspann an und es geht sofort los mit der Reporterin. Es wirkt von Anfang an sehr authentisch. Nachdem sie dann mit der Feuerwehr ins Wohnhaus gefahren ist, nimmt der Horror auch recht schnell an Fahrt auf. Der Zuschauer weiß überhaupt nicht was da los ist, fühlt sich also so wie die Protagonisten im Film.
Die Inszenierung ist wegen der Machart sehr beschränkt, doch man hat das Beste daraus gemacht. Oft gibt es verwackelte Kamerabilder zu sehen, doch das hat mich nicht gestört. Wird aber wohl nicht jedem so gehen. Da man immer nur soweit wie die Figuren informiert ist, ist das Geschehen auch recht spannend. Dazu gibt es auch ein paar ganz nette Schockeffekte.
Das größte Problem des Films ist, dass die Figuren Null Charaktersierung bekommen haben und dem Zuschauer somit auch völlig egal sind. Das verhindert aber nicht, dass "[Rec]" ordentlich unterhält. Es kommt zu keinen Längen, was aber auch wohl mit der kurzen Laufzeit von nur 70 Minuten (ohne Abspann) zu verdanken ist. Die Darsteller sind aber gut und erfüllen ihren Job solide.
Die Geschichte ist am Ende dann auch gar nicht so simpel, wie sie anfangs vermuten ließ. Fand ich eigentlich ganz gut, dass man sich hier noch was ausgedacht hat, auch wenn es das ganze Szenario etwas unglaubwürdiger macht. Einen Score gibt es nicht, was wieder dem Dokumentationsstil zu verschulden ist. Wer auf ordentlich Splatter hofft, wird nicht ganz zufrieden sein, denn es gibt zwar durchaus ein paar harte Szenen, aber insgesamt ist "[Rec]" für einen Zombiefilm doch nicht sonderlich brutal.
Fazit: "[Rec]" ist auf jeden Fall mal wieder ein etwas anderer Zombiefilm, der durchaus unterhalten kann. Wer mit der Machart klar kommt, der bekommt einen netten Schocker geboten, den man nach dem Sehen aber schnell wieder vergisst. Trotzdem fand ich den Film gut und empfehlenswert!