Es werden Flughäfen erweitert und Straßen gebaut. Irgendwann ist man selbst betroffen, eingekeilt zwischen Lärmbelästigung und Abgrenzung durch Beton und Leitplanken. Wie reagiert eine Familie, konfrontiert mit einer Autobahn direkt vorm Haus? Anfängliche Zuversicht, Ignoranz und Verdrängung werden abgelöst von Agressivität und sinnloser Abschottung. Das Befürchtete war eingetreten. Über die bisher leere Betonpiste donnert Autoverkehr. Das Haus wird zum Bunker. Was bleibt ist der Ausbruch, aber wohin?
Mit dieser offenen Frage endet der Film. Das Haus auf dem Acker, davor die zunächst tote Autobahn, bildet die abstrakte Bühne für einen Film, der auch als Theaterstück denkbar ist. Neben den guten Schauspielern sticht Isabelle Hupert heraus in der Rolle der heimatverwachsenen Mutter. Eine Rolle, die dieser großen farnzösischen Schauspielerin auf den Leib geschrieben ist.
Hier findet sich der feinfühlige Ausdruck einer zeitgenössischen Identität. Gepriesen sind die technischen Fortschritte und das Wirtschaftswachstum, doch endlich erstickt es daran. Was kümmern Gefahren, solange nichts passiert? Als endlich das Befürchtete eintritt, die Autos rollen, handelt man planlos. Hier findet sich Hilflosigkeit im Umgang mit dem Jetzt und vieles erinnert mich an meine eigene Ratlosigkeit im Umgang mit Nachrichten über angeschwemmte Leichen aus Afrika oder den Milliardenhilfen für Banken.
Der Film beginnt zunächst heiter, spielt mit der Komik der Situation und wird zum Ende bedrückend. Der Kinoabend hat nachdenklich gestimmt. Ich finde den Film sehenswert.