1992 drehte Robert Rodriguez mit nur 7000 Dollar den Film "El Mariachi". Durch diesen Film wurde er bekannt und nur drei Jahre später bekam er dann die Chance seinen Film selbst zu remaken, diesmal mit einem Budget von 7 Millionen Dollar. Das hieß natürlich vor allen Dingen eins: Bekanntere Schauspieler und mehr Action.
"Desperado" ist an Coolness kaum noch zu übertreffen. Antonio Banderas spielt die Hauptrolle und dies tut er verdammt gut. Ihm wirkt die Rolle wie maßgeschneidert, und wenn er einen Spruch loslässt, dann ist das einfach immer nur extrem cool. Neben ihn spielt Salma Hayek, die hier vor allem mit ihrem Körper besticht. Sie ist sexy und passt gut in ihre Rolle hinein. Doch neben den beiden Hauptdarstellern lebt der Film gerade von seinen Nebenrollen. Da wären Steve Buscemi, Danny Trejo, Cheech Marin, Quentin Tarantino,Tito Larriva und Carlos Gallardo. Letzterer spielte die Titelrolle in dem Vorgänger "El Mariachi". Hier darf er als ein Kumpel von Antonio Banderas auftreten. Quentin Taratino hat nur eine kleine Rolle, aber diese erfüllt ihren Zweck und ist einfach herrlich. Danny Trejo ist wie immer saucool und gefällt mir einfach nur gut in seiner Rolle, und Cheech Marin, der Hauptdarsteller der "Cheech und Chong" Filme, hat auch einen lustigen Part. Tito Larriva, der Sänger der Band "Tito & Tarantula", hat zwar ebenfalls nur eine kleine Rolle, doch passt auch diese sehr gut in den Film hinein. Zum Schluss sollte man natürlich noch Joaquim de Almeida nennen, der hier den Bösen verkörpern darf und dies souverän tut.
Doch nur gute Schauspieler machen noch keinen guten Film aus. Was ebenfalls sehr gelungen ist, ist die Action. Diese ist extrem unrealistisch, aber sehr gut inszeniert. Da merkt man, dass Rodriguez etwas drauf hat. Wenn z.B. Carlos Gallardo mit dem Maschinengewehr-Gitarrenkoffer (was schon unsinnig genug ist) ewig drauf losballert, ohne je nachladen zu müssen, dann ist das zwar stupide und fernab jeglicher Realität, aber diese Szene macht einfach nur Spaß. Von dem Raketenwerfer-Gitarrenkoffer will ich gar nicht erst anfangen. Aber sowieso, jede Actionszene hat mich zum schmunzeln gebracht, weil diese Stellen so überspitzt und spaßig gemacht werden, dass das Ganze extrem gut unterhält. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Brutalität, denn diese ist genau so überdreht wie die Actionszenen. Es spritzt bei jedem Einschuss Gallonen von Blut und in meinen Augen sieht das sehr stilvoll aus. Wenige Menschen werden übrigens auch nicht umgebracht.
Der Score vom Film passt einfach perfekt und besteht größtenteils aus Liedern der Band "Tito & Tarantula". Die Band spielt mexikanischen Rock und dieser passt gerade hier sehr gut hinein. Das Ende kam etwas spontan, aber auch nur, weil der Film so kurzweilig ist, dass ich noch gar nicht an ein Ende dachte, und so richtig nach Finale sah das auch nicht aus.
Fazit: "Desperado" ist natürlich ein anspruchsloser Film, der kaum etwas realistisches bietet. Dafür sind die Actionszenen an Coolness kaum zu übertreffen, und die ganzen bekannten Darsteller zu sehen, macht einfach nur Spaß. Ein wirklich sehr gut inszenierter und origineller Film, der durchweg unterhält und sehr kurzweilig ist.