lornas schweigen handelt mehr noch als von einer albanerin, von einer einem mensch, der gezwungen wird unmenschlich zu handeln, weil ihn ein unmenschliches system dazu zwingt. im schweigen lornas sammeln sich resignation, ertragung und verzweiflung, die selten offen ausbrechen. doch in diesem schweigen wächst auch langsam eine zarte rebellion, ein widerstand, der sich in kleinen gesten beharrlich bahn bricht. doch für ihre menschlichkeit wird lorna einen hohen preis zahlen - und verlieren.
die brüder derdenne stilisieren lorna nicht zur heldenfigur, lassen oft kalt und unbeteiligt erscheinen. das verleiht dem film eine subtile komplexität. die emotionen, die man empfinden sollte, werden nie vom blick auf die systematik des films verstellt. man ist verzeifelt und entsetzt, jedoch nicht nur von den menschen, dem, was sie sich, nichteinmal in böser absicht, antun um nur ein wenig glücklich zu sein, sondern auch, von einer zeit, einer gesellschaft, welche diese enschen geprägt hat, die sie zu solchen menschen macht.
am ende stehen in lornas schweigen die toten. doch diese toten sind unsichtbar oder gar nicht existent. sie verschwinden im gewissen, das die suche nach glück gegensetig auslöscht. was bleibt, ist leere.