Elf eigenständige Kurzgeschichten, elf unterschiedliche Regisseure, eine kompositorische Meisterleistung.
Produzenten Emmanuel Benbihy und Marina Grasic gelingt das Kunststück aus einem Dutzend Filmemachern und deren Ideen einen in sich stimmigen Kinofilm zu schaffen.
Die einzige inhaltliche Vorgabe, die die Regisseure hatten, war einen etwa 10-minütigen Film über das Thema Liebe (zu Menschen, zur Stadt, zur Kunst,...) zu drehen und dabei das Stadtbild des "Big Apples" einzufangen. Heraus kamen 11 wunderbare Segmente, die allesamt sehenswert sind.
Da wäre z.B. die melancholische Geschichte einer alten ehemaligen Opernsängerin und eines jungen behinderten Hotelpagen. So unterschiedlich die beiden Personen sind, eines haben sie doch gemeinsam: Sie sind einsam und traurig und finden gemeinsam Trost. Der verstorbene Anthony Minghella, dem "New York, I love you" gewidmet ist, schrieb diese nachdenkliche Geschichte, deren Ende reichlich Diskussionsstoff liefert.
Natalie Portman, die man bisher nur vor der Kamera bestaunen konnte, begeistert mit ihrem Regiedebut, über einen (so gut wie) allein erziehenden Vater und dessen Liebe zu seiner Tochter. Und nicht nur das:
Sie ist auch für das Drehbuch verantwortlich, das genauso poetisch wie auch sozialkritisch ist.
Doch der Film regt nicht nur zum Nachdenken an sondern bringt das Publikum auch (gewollt) zum Lachen. Wie das von Yvan Attal inszenierte Segment. Ethan Hawkes genialer "Anmache-Monolog" findet ein bitteres und unerwartetes Ende, als er an die falsche Frau gerät.
Unerwartet und urkomisch ist auch das Ende der Story über einen nicht ganz nach Plan verlaufenden Abschlussball. Die Geschichte hätte auch von Nick Hornby sein können.
FAZIT: "New York, I love you" profitiert durch seine Ideenvielfalt: Hätte man die einzelnen Teile von nur einem Regisseur drehen lassen, so wäre der Film möglicherweise monoton geworden. So jedoch entsteht ein heterogenes, überaus unterhaltsames Werk, das gänzlich auf auf einen durchgehenden Handlungslauf verzichtet. Dennoch ist diese Kurzfilmkompilation mehr als nur die Summe seiner Episoden...
Jede Geschichte ist ein Puzzleteil; und nur wenn man alle Teile zusammensteckt ergibt sich das Gesamtkunstwerk.