Nach "Snatch" ist "RocknRolla" erst der zweite Film von Guy Ritchie, welchen ich gesehen habe. Da mir "Snatch" sehr gefiel, hatte ich auch einige Erwartungen, welche nicht wirklich enttäuscht wurden, der Film hat aber auch nicht völlig überzeugt.
Man erkennt sofort, dass man es mit einem Film von Guy Ritchie zu tun hat, denn er hat einfach einen sehr einprägsamen Stil. Eine Story kristallisiert sich erst wieder mitten im Film heraus, und anfangs weiß man noch nicht genau, worum es eigentlich geht. Man könnte denken, es dreht sich alles um das Bild, doch das ist auch nicht unbedingt richtig. Die Story hat mich ehrlichgesagt zwischendurch etwas enttäuscht, doch gegen Ende wird alles wieder gutgemacht. Hier gibt es noch ein paar nette Twists und hier nimmt der Film auch nochmal Fahrt auf.
Die Darsteller spielen allesamt sehr gut. Besonders Gerard Butler und Toby Kebbell haben mir wirklich gut gefallen. Aber auch der Rest spielt ordentlich. Die Charaktere werden teilweise etwas ausführlicher beschrieben und haben insgesamt eine recht ordentliche Zeichnung.
Ritchie hat einen tollen Inszenierungstil, welchen ich sehr gut finde. Seltsame Kamerafahrten und andere teilweise skurile Einfälle machen aus "RocknRolla" rein inszenatorisch ein Augenschmaus. Der Film ist recht düster und farblos gehalten, ist aber um einiges mainstreamiger als beispielsweise "Snatch". Die Atmosphäre ist teilweise ernst, teilweise schwarzhumorig und teilweise auch nur lustig.
Was mir stellenweise etwas fehlte war der Unterhaltungsfaktor, welcher in der Mitte etwas schwankt. Nicht, dass das Gesehene langweilig ist, aber leider eben nicht mehr so packend wie bei "Snatch". Das kann aber auch daran liegen, dass die Story ähnlich ist und nur variiert wurde. Was mir allerdings wieder sehr gut gefiel war der Score, der recht rockig ausgefallen ist und einfach super zum Film passt.
Fazit: "RocknRolla" ist eine gute Gangsterkomödie mit einer tollen Besetzung, einer herausragenden Inszenierung, guter (aber leicht kopierter) Story und einem passenden Score. Nur der Unterhaltungswert war diesmal nicht ganz so hoch und wird erst gegen Ende wieder sehr gut. Trotzdem empfehlenswert!