Ich muss ehrlich zugeben, da ich ein großer Verfechter von Nicole Kidman bin, drück ich auch gern mal ein Auge zu bei ihren Filmen! Aber bei diesem Film hier fällt mir echt nichts mehr dazu ein --- der hat nämlich überhaupt keine Handlung!!! *kopfschüttel*
.....außerdem war mir der Hauptcharakter extrem unsympatisch, und da ist es mir egal, ob Day Lewis einer der besten Schauspieler seiner Generation ist, oder nicht --- der Funke ist zu keiner Zeit des Films übergesprungen. Am besten waren immernoch Judi Dench und Marion Cotillard... den interessantesten Charakter hat aber dennoch Nicole Kidman verkörpert! ....und das war glaub ich auch der einzig filmisch interessant inszenierte Fakt: Claudia wurde über den gesamten Film immerwieder erwähnt und hatte damit eine unterschwellige Präsenz ohne überhaupt im Bild zu sein --- und natürlich entspricht NK dieser göttinnenhaften Darstellungsart zu 100%!!!!!!! ......
Der Rest des Cast hat bei mir überhaupt keinen Eindruck hinterlassen....
Und das größte Problem des Films ist eindeutig die erschütternde Oberflächlichkeit! ....in seiner gesamten zellebrierten Kopflastigkeit, schafft es der Film niemals auch nur ein winziges Fünkchen Interesse an Contini und seinen Problemen zu wecken. Die Beziehungen zu seinen Frauen werden nur bebildert, nicht aber erläutert. Ich meine, was für eine dramaturgische Funktion hatte diese Vogue-Journalistin, oder die Hure aus seiner Kindheit .... überhaupt, warum war er ständig als Kind zu sehen??? .... und natürlich sprang auch noch seine tote Mutter durch die Szenerie --- alles ganz interessant und wenn die Figuren Tiefgang gehabt hätten, wäre daraus auch was Tolles und Anspruchsvolles geworden .... aber so isses nur ein seltsam unhomogen wirkender Zusammenschnitt von Berühmtheiten, die nur sich selbst, aber keinen Filmcharakter darstellen.
Drei Sterne gibt es für die tollen Gesangsnummern, die für sich betrachtet wirklich fantastisch sind, für die absolut stimmigen Sets und Kostüme und für das Casting der auf den Typ genau stimmenden Darsteller, die mit dem richtigen Drehbuch auch wirklich hätten glänzen können.
Im Endeffekt bleibt nur die Erkenntnis, dass sich damit der verstorbene Anthony Minghella auch künstlerisch das Grab geschaufelt hat und man mehr als skeptisch dem vierten Fluch-Der-Karibik - Film entgegenblickt!