es gibt nur wenige filme die den titel "klassiker" verdienen und für die ewigkeit innehalten. "der weiße hai" gehört zur illustren runde, zur der sich auch beispielsweise "star wars", "psycho" oder auch "ben hur" zählen dürfen. und diese ganzen filme waren eben zu ihrer zeit in einer gewissen art und weise wegweisend. "star wars" durch die effekte. "psycho" wegen der effektiven darstellung der gewalt. und ein "ben hur" wegen der monumentalen ausstattung. "jaws" war zu seiner zeit ein wahrer zuschauermagnet. trumph war die vermarktung und so wurde das erste mal von einem "blockbuster" gesprochen. wenn man bedenkt, dass der film mehr b-movie als sommerblockbuster - aus der heutigen sicht - ist und die produktion alles andere als glimpflich über die bühne ging, so kann man doch von glück sprechen, dass dieser streifen so ist wie er ist. so nahm man auch die strapazen gern in kauf - im nachhinein natürlich. dabei klingt die idee so simpel, dass sie glatt von einem halbwüchsigen erdacht sein könnte. kurz für alle die jenigen film noch nie sahen (es dürften sicherlich nur wenige sein) eine kurze storyübersicht: amity ist eine kleine stadt auf einer insel an einer küste der usa. es kommt eines tages zu einem schrecklichen zwischenfall im gewässer nahe dem strand. eine junge frau wird zerfleischt und an den strand gespühlt. als sie gefunden wurde, wird von einem tierangriff abgesehen und genaue untersuchungen finden nicht statt. dies geschied aus dem grund, weil die stadt vor der großen sommersaison steht und ein heger touristenansturm bevorsteht. um nicht das geschäft zu versauen, verhängt der bürgermeister redeverbot. doch polizeichef brody (roy scheider) riecht den braten und geht der sache auf die spur. er findet heraus, es war ein menschenfressender hai - und dieser sollte noch mehr opfer verschlingen. als noch ein junger mensch dem menschenfresser zum opfer fällt gerät die wahrheit an die öffentlichkeit. die führenden müssen handeln. und so machen sich brody, ein runzliger fischer und haispezi (robert shaw) und ein studierter meeresbiologe auf die jagd aufs offene meer. die story ist simpel und doch effizient umgesetzt. was regieneuling spielberg an inszenierung aus diesem "monster-film" rausholt hat absoluten respekt verdient. gerade bei den ersten haiangriffen beweist der damals 27-jährige, spätere zweifache oscarpreisträger, absolutes fingerspitzengefühl. ohne irgendetwas zu sehen vermittelt spielberg, dass gefahr in anmarsch ist. der bedrohliche und für die popkulturelle ewigkeit produzierte score von john williams ("star wars", "indiana jones", "e.t.", "jurassic park" nur um ein paar der bekanntesten zu nennen) macht dabei die nicht sichtbare bedrohung klar fühlbar und somit wächst die angst durch das unbekannte, der menschliche urinstinkt greift fest zu. die sicht aus der tiefe des meeres - quasi die des haies - ist ebenso stilbildend für alle späteren filme wie "piranha", wie das umherzerren ammopfer, welches qualvoll in die leere schreit. dabei ist der film nicht explizit brutal. für damalige verhältnisse waren da ein paar szenen sicher kleine aufreger, so wie etwa
der tod von robert shaw, der realtiv blutig ausfällt.
oder beim überprüfen der überreste des ersten opfers christie. da kann man spielberg auch einen gewissen mut zusprechen, wenn er eben ab und an auch mal abgetrennte gliedmaßen zeigt. trotzdem verkommt der film nicht zum splatter-machwerk. da steht die charaktertiefe der figuren eher im vordergrund, was bei einem film dieser art doch eher selten ist. die filme die aus dem bereich "horror" stammen und nennenswerte charakterfiguren zu bieten haben kann man heute an zwei händen abzählen - eine traurige wahrheit. und so macht es auch einfach mal spaß, den drei ganz unterschiedlichen haijägern auf dem kleinen kutter bei ihren gesprächen zuzuhören. dort merkt man erst, wie die drei für sich funktionieren. so erkennt man zum beispiel das der brummige quint (robert shaw) und der eloquente cooper (richard dreyfuss) mehr gemeinsam haben als sie selber zugeben möchten. brody, der das wasser nicht mag und sich anfangs sichtlich unwohl fühlt merkt auch, dass er über sich hinaus wachsen kann und sogar muss. so wird aus dem ungleichmäßigen haufen ein ganzes, welches gegen das vermeindlich böse kämpft. gerade in dieser hälfte des films will man sogar ein hauch abenteuerfilm verspüren, gerade weil der sonst bedrohliche score williams in eine heitere gar enthusiastische richtung schlägt. das lässt den zuschauer oft auf ein baldiges happy end hoffen. welches aber lange auf sich warten lässt und auch nur bedingt bedient wird. leider mäkeln viele heutzutage an der veralteten technik rum was den hai betrifft. ich persönlich finde diesen nach wie vor angsteinflößend. man sieht es natürlich nicht mehr mit naiven kinderaugen und man weiß, dass das monster lediglich eine relativ steife attrape ist, dennoch bleib ich dabei: der weiße hai hat auch heute nichts von seiner bedrohlichkeit verloren -->FAZIT.