Der Film begreift sich, beinahe schon pflichtgemäß, nicht nur als Sportfilm, sondern auch als Milieustudie, fokussiert sich dabei aber auf zahlreiche unnötige und eindimensionale Nebenfiguren und bringt mit ständigen Dialogen, die im Grunde immer das gleiche Thema verhandeln, seine Spielzeit rum. Die einzig interessanten Konstellationen - Mickeys Freundschaft zu Dick und Mickeys Beziehung zu seiner Freundin - überflutet The Fighter mit einer langweiligen und klischeehaften White-Trash-Parade. Melissa Leo spielt für meine Begriffe ebenso wie die Freundinnen des Charakters der Mutter völlig überzogen und einseitig und hat ihren Oscar nicht verdient. Auch die charakterlose, misslungene Regie O'Russells und die gesamte Inszenierung ebenso wie das Drehbuch benutzen die Milieu-Zeichnung, die Drogenabhängigkeit etc. lediglich als Attraktion, ohne sich jemals auf einer Gefühlsebene auf die Geschehenisse einzulassen. Alles wird dramatisiert - ohne Mut zu Gewichtung, Leerstelle, Antipathie und Empathie - und wird in simpelster Handlungslogik verwertet. Am Ende bleiben Wahlberg, Bale und Adams die wenigen glaubwürdig gezeichneten Figuren des Films und retten ihn vor der Total-Katastrophe.