Der Name "Pixar" ist mittlerweile zu einem Qualitätssiegel geworden, das Jahr für Jahr den jeweils besten - weil originellsten, vielseitigsten und herzlichsten - Animationsfilm in die Kinos bringt. Gab es bisher immer neue ungewohnte Perspektiven zu entdecken, stehen ab diesem Jahr die Zeichen auf Fortsetzung. Ob den Meistern bei Pixar selbst die Ideen langsam ausgehen oder ob Disney seine Finger im Spiel hat, vermag ich nicht mit letzter Gewissheit zu sagen - Fakt ist für mich aber, dass damit die gewohnte Frische verloren geht. "Toy Story 3" macht das sehr deutlich. Statt wie in den vergangenen kreative Ausgangsideen zu bieten (ich erinnere an die kochende Ratte, den Müll-Roboter und den alten Mann im fliegenden Haus), gibt's 2010 ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Das freut den Nostalgiker in mir und enttäuscht den Entdecker. Auch die primär kindgerechte Ausrichtung des Films, die sich im eher harmlosen Humor zeigt, will dem Fan vom alle Altersgruppen ansprechenden Pixar-Streifen nicht so gut schmecken wie gewohnt. Sei es drum, ich jammere auf hohem Niveau. Pixar gewinnt mit "Toy Story 3" zwar keinen Innovationspreis, entwickelt die Geschichte der Vorgänger aber sinnvoll weiter, verarbeitet die Themen "Abschied" und "Veränderung" auf rührende Weise, kann auch den Älteren einige Lacher entlocken (Ken und der spanische Buzz lassen grüßen) und inszeniert das neueste Abenteuer stets gekonnt sowie mit vielen liebevollen Details. Ein Fall für die Mülltonne sind die Spielsachen aus "Toy Story 3" daher trotz ihrer Abnutzungserscheinungen längst nicht.