Schade, und ärgerlich. Das waren meine ersten Gedanken nachdem ich den Film gesehen habe.
Schade, denn alles hätte so toll werden können.
Kennt man die Serie, dann weiß man, dass ein Großteil ihres tollen Reizes und der Epik durch die fantastisch ausgearbeiteten Charaktere und pfiffigen Dialoge entsteht, gemischt mit dem philosophischen Hauch der die Geschichte durchwebt.
Leider besinnt sich der Film auf keines von alledem, sondern verlässt sich ausschließlich auf die, zugegeben, extrem beeindruckenden Martial-Arts/Bändigungs Szenen.
Nach den ersten Bildern aus Trailern etc. war ich äußerst hoffnungsvoll gestimmt, denn der Look des Films schien mir schon perfekt den der Serie zu treffen und die Meinung habe ich auch heute noch.
Dennoch fehlt in diesem Film einfach zu vieles, nicht zuletzt das Herz.
Schlechte Dialoge und eine unglaublich zu kurz geratene Spielzeit lassen keinen der Charaktere jemals etwas Farbe oder Sympathie gewinnen.
Dabei hätte man im schlimmsten Fall doch nur die tollen Dialoge aus der Serie übernehmen müssen.
Aber Shyamalan schafft es gekonnt alles, was den Film zum nächsten Trilogie-Epos hätte werden lassen können, auszulassen und erzeugt somit eine wild zusammengeschusterte Reise dreier Kinder, deren Ziel und Bedeutung dem, nicht mit der Serie vertrauten, Zuschauer verschlossen bleiben.
Der Schnitt in diesem Film ist schrecklich und die gesamte Reise, auf der uns die Protagonisten ans Herz wachsen, oder zumindest nahe gebracht werden könnten, wird übersprungen und in kurzen Erzählpassagen nebenbei zusammengefasst.
Ärgerlich, wie man soviel Potential und ein schön großes Budget so verhunzen kann.
Ich weiß Peter Jackson kann leider nicht alle tollen Epen verfilmen, aber er hat mit seinen "Herr der Ringe" - Filmen gezeigt dass selbst die komplexesten Geschichten mit dem richtigen Drehbuch und Schauspielern in einen abendfüllenden Spielfilm umgesetzt werden können und ich wünschte M. Night Shyamalan hätte sich Jacksons Film-Trilogie mal ein wenig genauer angeschaut und davon gelernt, denn dass er sie gesehen hat kann man deutlich an einer Szene vor der finalen Schlacht sehen die mehr oder weniger 1:1 aus dem Film "Die zwei Türme" übernommen wurde.
Etwas Gutes hat der Film jedoch. Der Soundtrack von James Newton Howard ist atemberaubend gut geworden. Hört man sich den Soundtrack alleine an, dann wird einem einmal mehr klar wie monumental gut dieses Projekt hätte werden können.
Einen Lichtblick gibt es jedoch vielleicht schon. Da der Film am Box-Office trotz aller Hetz-Kritiken mehr als befriedigend abgesahnt hat steht uns vermutlich noch mindestens eine Fortsetzung bevor.
Und wer weiß, vielleicht nimmt sich Mr. Shyamalan ja endlich mal die Zeit aus den Fehlern zu lernen und sich mehr Zeit für ein ordentliches Drehbuch zu nehmen, denn das die technischen Mittel da sind haben wir ja jetzt gesehen.
Andererseits wäre eine komplette Neu-verfilmung vermutlich wünschenswerter.
Ich hoffe nur das dieser filmische Reinfall nicht das Ende der cineastischen Umsetzung der Serie ist, denn ich wünsche mir von ganzem Herzen eine "Avatar - Der Herr der Elemente" Trilogie die mich so fesselt wie "Der Herr der Ringe", oder "Harry Potter".
Das Potential hat die Serie nämlich alle mal.