Die Machtergreifung und der Aufstieg Adolf Hitlers zählen zu den Lehrstoffen, mit denen deutsche Schüler gefühlt in jeder einzelnen Klassenstufe konfrontiert werden. In den Geschichtsbüchern lesen sie von Schleicher, Himmler und Goebbels. Das intensive Studium des Nationalsozialismus soll den Jugendlichen klar machen, dass etwas Vergleichbares auf keinen Fall noch einmal passieren darf. Ein ähnliches Ziel verfolgt auch Robert Youngs Drama „Eichmann“. Doch der Erklärungsversuch der perfiden Tötungsmaschinerie der Nazis unter der Führung von Adolf Eichmann scheitert, weil die britisch-ungarische Produktion die nationalsozialistische Ideologie und ihre brutalen Mechanismen mitunter als rätselhaftes Handeln von geisteskranken Charakteren statt als systemimmanente Abartigkeit darstellt.