Adolf Hitler als Protagonist in einem Fernsehfilm dazustellen, ist sicher nicht leicht, angesichts des geschichtlichen Hintergrundes, mit dem der Name unweigerlich verbunden ist. Den schmalen Grad zwischen zerbrechender Persönlichkeit, die hier an manchen Stellen des Filmes wirklich gezeigt wird und der Härte, mit der Adolf Hitler seinen Zug an die Spritze des deutschen Reiches vollzieht, versucht der Film ausgewogen hinzubekommen. Christian Duguay - ein kanadischer Regisseur - hat sich der Aufgabe gestellt und diese wirklich in einem Film gelöst, die nicht verheimlicht, dass es einen Mann hinter der Maske gab, einen Mann, der vielleicht lieben konnte, zumindest das, was er als Liebe wahr nahm, gleichzeitig aber auch gegen seine eigenen Leute vorgeht, die eine Härte zu spüren bekommen, die der innere Zirkel auch zu spüren kam. Der Film beginnt chronologisch mit der Kindheit und der Jugend, die aber zu Beginn, teilweise schon im Vorspann behandelt, auch seine Ablehnung an der Kunstakademie und seine Jahre als Soldat im 1. Weltkrieg werden nur zügig und schemenhaft angeschnitten. Das reicht aber auch, weil der wirklich Aufstieg beginnt er mit dem Zustossen zu NSDAP im Jahre 1923, da beginnt auch der Schwerpunkt des Filmes. Der Film zieht Menschen, die auch später im Machtzirkel um Hitler stehen werden, schon mit in die Handlung hinein, so kommen auch wichtige Punkte wie die Felsenhaft in Landsberg, die Nacht der langen Messer, der Reichtagsbrand und auch der Weg zum Ermächtigungsgesetz nicht zu kurz, die Geschichte geht praktisch chronologisch weiter bis an die Machtspitze. Einige filmische Ungenauigkeiten kann man dabei etwas vernachlässigen, sie passen sonst nicht so passend in den Film, aber an sich zeigt der Film sehr nah an der Geschichte, wie der Aufstieg von Adolf Hitler sehr gut funktionierte. Die Schauspieler - unter anderem auch deutscher Schauspielgrössen wie Max von Thun und Friedrich von Thun - zeigen eine sehr nahe Leistung, sind auch in den emotionalen Szenen sehr nah an dem, was realistisch ist und so zieht sich ein Realismus durch den Film, der zeigt, dass sich Geschichte und filmische Auseinandersetzung nicht ausschliessen muss. Der Film ist natürlich nur ein leichter Einstieg in das Thema, er endet auch an einem Punkt, an dem man sagen muss, dass es für Hitler zwar in der Riege der Macht nicht weitergehen konnte, aber der Ansatz zu einem wirklich historischen wichtigem Film ist da und nicht umsonst hat der Film 2 Emmys bekommen.
Geschichte wird immer vom Sieger gemacht, in diesem Fall ist dieser Film aber sowas von an der Wahrheit vorbei.
Ich habe den HITLER Film "Aufstieg des Bösen" gesehen, da wird HITLER als Tierquäler und als Volldepp hingestellt. Ich bin keiner der Menschen die andere mit "88" begrüßt und sicher kein Hitler-Fan, aber so die Geschichte verfälschen geht garnicht.