"Atonement" ist ein Film, bei dem es schwer ist zu sagen, was man davon hält.
Die Inszenierung ist bis ins aller kleinste Detail perfekt. Dazu tragen natürlich die sensationelle Kameraarbeit, der fantastische Soundtrack, die unglaubliche Ausstattung und die schönen Schauplätze. Der Look der 30er/40er wird toll eingefangen und mit all diesen Elementen ist dieser Film rein von der Umsetzung und von der handwerklichen Ebene ein Meisterwerk.
Der namenhafte Cast spielt stark und authentisch, insbesondere James McAvoy und Keira Knightley.
Was die Geschichte angeht bleibt nun dem Zuschauer überlassen, was dieser von ihr hält. Man kann diese als Kitsch sehen, aber auch als ergreifendes Drama. Eine schlagartige Wendung in der Mitte, welche zu einen Genrewechsel führt, kann positiv überraschen, manche können dies aber auch negativ sehen. Kleine Längen enthält der Film aber leider trotzdem.
Am Anfang sehen wir eine aufblühende Liebesbeziehung zwischen Knightley und McAvoy. Diese enthält die klassischen Merkmale und Vorgehensweise eines Liebesfilms, doch ein bestimmtes Element macht das ganze viel interessanter, als es eigentlich ist. Denn wir sehen die Geschehnisse aus der Perspektive von Knightleys kleinen Filmtochter und diese nimmt alles anders war. So ist zuerst nicht ganz klar was genau passiert ist und später sehen wir die Szene nochmal, jedoch aus der Perspektive der Liebenden. Das wurde sehr gut umgesetzt.
In der zweiten Hälfte des Films (welche 5 Jahre später spielt) ändern sich die Schauplätze: Wir befinden uns nicht mehr in dem großen Haus/Schloss, sondern in London und in der Normandie, inmitten des Zweiten Weltkriegs. Da kommt es hier und dort durchaus zu leicht kitschigen Momenten, doch auch hier sticht wieder die bildgewaltige Inszenierung heraus. Hier wird auch viel mit den Themen und Konsequenzen, die der Krieg mit sich zieht, gehandelt, was die Geschichte umso vielfältiger macht.
Fazit: Ein inszenatorisches Meisterwerk mit kleinen Längen.