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    Kalt ist der Abendhauch
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,5
    gut
    Kalt ist der Abendhauch
    Von Carsten Baumgardt

    Ein episches Melodram aus deutschen Landen ist Rainer Kaufmanns Ingrid Noll-Verfilmung „Kalt ist der Abendhauch“. Das zwölf Millionen teure Werk erzählt die Geschichte der jungen Charlotte beginnend in der Kriegszeit bis in die Gegenwart.

    Lange hat Charlotte (Gisela Trowe) auf den Augenblick gewartet. Vor 50 Jahren sah die rüstige Seniorin ihre große Liebe Hugo (Heinz Bennent) zum letzten Mal. Nun hat er sich zu einem Besuch angesagt... Die Geschichte beginnt während des Krieges. Die junge Charlotte (Fritzi Haberlandt) ist in den schneidigen Hugo (August Diehl) verliebt. Doch der heiratet Charlottes ältere Schwester Ida (Georgia Stahl). Die beiden sind nicht glücklich. Charlotte hat mittlerweile den Lehrer Bernhard (André Hennicke) geheiratet, der aber im Krieg fällt – jedenfalls steht dies in einer Benachrichtigung. Hugo und Charlotte kommen sich näher und verleben eine glückliche Zeit, obwohl Hugo noch verheiratet ist. Eines Tages steht der tot geglaubte Bernhard, vom Krieg schwer gezeichnet, vor der Tür...

    Regisseur Rainer Kaufmann, der schon Ingrid Nolls „Die Apothekerin“ mit kommerziellem Erfolg verfilmte, wagte sich nun an den für schwer verfilmbar gehaltenen Stoff „Kalt ist der Abendhauch“. Kaufmann gelang ein liebevoll ausgestattetes, schön fotografiertes Zeitdokument deutscher Geschichte mit starken Darstellern. Die drei Generationen übergreifende Geschichte stellt das Leben von Charlotte in den Mittelpunkt. Bei der Besetzung setzte Kaufmann auf die richtigen Akteure. Schauspielschülerin Fritzi Haberlandt („Die Braut“) ist ein echter Glücksfall. Die 25-Jährige begeistert durch ihr erfrischendes, unbekümmertes Spiel und ist in jeder Phase der Geschichte glaubhaft. Da verblasst selbst Nachwuchsstar August Diehl („23“) etwas. Allerdings ist die Rolle der jungen Charlotte wesentlich genauer gezeichnet. Auch ihr Gegenstück Gisela Trowe weiß zu gefallen. Gegen Ende des Dramas hat das Schauspielurgestein Heinz Bennent („Die Blechtrommel“) noch einen drolligen Auftritt als alter Hugo.

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