Bevor Tim Burton seinen "Batman" realisierte, hatte man bei Warner Brothers bereits daran gedachten den "größten Detektiv der Welt“ wieder auferstehen zu lassen. Und zwar (kein Witz!) mit Bill Murray als Batman und Eddie Murphy als Robin. Ganz im Stile der Fernsehserie aus den 1960er Jahren wollte man einen Film machen, der so abgedreht ist, dass Kinder daran ihren Spaß hätten und Erwachsene ob der Absurdität lachen könnten. Der Streifen "Batman hält die Welt in Atem" ist übrigens dann der Gipfel dessen, was man dem „Caped Crusader“ in dieser Periode antat. Und dennoch kann man dieser Batman-Adaption eines attestieren: Charme.
Nichts von all dem hat es in Joel Schuhmachers Version von "Batman" geschafft. Keine Düsternis, keine Tiefe, keine Atmosphäre und noch nicht mal Spaß. Nur eine zusammengeschusterte Story aus Versatzstücken der vorherigen Filme und eine gelangweilte Darstellerriege, die einmal zu oft gelangweilt und orientierungslos in die Kamera glotzt. Leute, es ist schlecht!
Angefangen von George Clooney, der vor spitzbübischem Charme irgendwie vergisst zu schauspielern (und inzwischen zugibt seinen Rollenwahl zu bereuen) bis zu Uma Thurman ist der Cast ein Totalausfall. Über Schwarzenegger breiten wir am besten den Mantel des Schweigens, aber ich frage mich dennoch seit ich den das erste mal im englischen Original bewundern durfte, wie es dazu kam, dass er einmal zu den erfolgreichsten Darstellern Hollywoods zählte. Oder bin ich der einzige, der bei Sprüchen wie "cool down birdboy" und ähnlichen Peinlichkeiten körperliche Schmerzen erleidet? Overacting a la Arnie ist wirklich das schlimmste, was es gibt. Allerdings muss man doch sagen, dass die Bösewichter mich hier weniger enttäuscht haben als im Vorgänger "Batman Forever", der nun wirklich keinerlei Verständnis für die Figuren zeigte und Two-Face und den Riddler zu blassen Joker-Imitationen verkommen ließ. Schade. Weder Poison Ivy noch Freeze sind wirklich klassische Gegner Batmans, daher gibt es hier weniger Totenschändung zu beklagen.
Batman war stets ein Held, dessen Hauptmotiv Zorn war. Ein Getriebener, der sein Verständnis von Gerechtigkeit aulebte. Hier verkommt er zu einem beziehungsgestörten Playboy, der von technischen Spielereien abhängig ist. Auch der Versuch das eigentliche Grundthema des dunklen Ritters in einen Konflikt zwischen ihm und Robin zu verpacken, scheitert leider kläglich. Und wozu unbedingt Batgirl in einem Film, der "Batman & Robin" heißt auftreten muss, wird wohl immer ein Geheimnis Joel Schuhmachers bleiben.
Fazit: „Batman & Robin“ fährt die von Tim Burton 1989 furios begonnene Reihe formidabel gegen die Wand. Hier stimmt leider gar nichts, sogar die Kostüme und Special Effects wirken, wenn auch nicht komplett schlecht, so doch unglaubwürdig und albern. Am besten macht man darum einfach einen großen Bogen.