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BrodiesFilmkritiken
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4,0
Veröffentlicht am 30. August 2017
Ein überraschender Film von jemandem dem mans so kaum zugetraut hätte: Julie Delpy ist eine ständige, regelmäßige Nebendarstellerin wenn mal wieder ne französische Geliebte o.ä. Gebraucht wird – hier aber punktet sie mit einem klugen und witzigen Film bei dem sie die weibliche Hauptrolle spielt und obendrein Drehbuch und Regie übernahm. Dabei kommt eine der spritzigsten und witzigsten Filme des Jahres raus – bei den rasanten Dialogen und Wortduellen fliegen regelrecht die Funken und das ganze muß sich vor etwa einem Kevin Smith Film keine Spur verstecken. Adam Goldberg erweist sich als optimale light Version eines Ben Stillers, der Film lehnt sich ohnehin an die „Meine Braut ...“ Streifen an, dazu gibs ein glaubwürdiges Portrait einer gebeutelten Beziehung an einem kritischen Zeitpunkt mit durchaus schmerzhaften und glaubwürdigen ernsten Zwischentönen und zu guter Letzt ist der Film auch mal wieder eine Liebeserklärung an die Stadt Paris und all die verrückten dort lebenden Menschen. Da dem Film sonst aber weder Stars noch andere Vorzüge zur Verfügung stehen (und der kurze, eigenartige Auftritt von Daniel Brühl so überflüssig ist wie ein Kropf) kann ich ihn wohl kaum schmackhaft machen außer ausdrücklich zu betonen: so viel Wortwitz und Gefühl hatte schon lange kein Film mehr der dabei auf überzogenen Hochglanz verzichtet. Angucken und ganz viel Spaß haben!
Fazit: Geniale Dialoge, ernsthaftes Beziehungsdrama und eben mal wieder ein Blick auf Paris – Julie Delpy erweist sich als Regie-Meisterin!
Der Film ist überaus anstrengend. Mal davon abgesehen, dass man bei einem französischen Film ohnehin nichts anderes hätte erwarten können, muss man sich doch sehr zusammenreißen, um nicht die Nerven zu verlieren. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen, ist der Film aber auch so lustig: weil er eine Skurillität an die andere reiht. Wer solch extrem dialogreichen Filmen zugeneigt ist, sollte ruhig einen Blick riskieren.
ich habe kein einziges mal gespürt, dass marion und jack wirklich ein paar sind: es ist nicht gelungen, die beziehung nicht konstruiert wirken zu lassen. das könnte insbesondere daran liegen, dass adam goldberg wohl nicht die beste besetzung für jack ist. ansonsten eine ganz unterhaltsame romantik-komödie im stile von before sunset voller seitenhiebe auf die französische lebensart, die jedoch ganz am ende auf einmal verpufft: da hätte man noch viel mehr herausholen können! es wäre außerdem mutig und vielleicht sogar konsequent auf dem hintergrund der geschichte gewesen, das obligatorische happy end durch die angedeutete trennung zu ersetzen.
Während "Before Sunset" und "Before Sunrise" durchaus philosophisch angehauchte und seelenvolle Filme waren und bereits viel vom kreativen Einfluss von Julie Delpy in sich trugen, so kommt "2 Tage Paris" wie ein humoristischer Paukenschlag daher.
Diese schöne wie weise Frau hat einen Film geschaffen, bei dem sich die Kinobesucher um uns herum gebogen haben vor Lachen. Ich glaube nicht, dass ich mich je so amüsiert habe bei einem Film! Und das Ende fing uns wieder ein, denn es war folgerichtig, umsichtig und fasste die Stimmung auf, die zur Zeit viele Menschen in Beziehungen zu bewegen scheint: Sehe ich wirklich meinen Partner? Und wenn ich ihn sehen kann, kann ich dann trotzdem mit ihm zusammenleben?