Ich gehoere zu den vielen Simpsonsfans auf dem Planeten Erde und schaetze dabei nicht nur die liebenswerten Charaktere, die extrem witzigen, die skurillen Einfaelle und die Referenzen zu anderen Filmen, sondern auch die subtile Kapitalismuskritik, die dem groessten nur oberflaechlich zusehenden Publikum verborgen bleiben, denn Simpsons ist eine perfekt ausgewogene Mischung aus humoristischen Einlagen und vielschichtigem Gesellschaftsportraet. Erst die perfekte Zusammenfuegung dieser beiden Komponenten macht Die Simpsons zu einer derartigen Kultserie. Zum Beispiel: der Gott bei den Simpsons hat auf seinem Schreibtisch ''I Believe In Me'' stehen. Bart rettet ein paar Vogeleier, weil er deren Tod nicht verkraften wuerde und kuemmert sich nicht um die tausenden toten anderen Voegel, die durch diese Tiere aus den Eiern getoetet werden. Homer meint: ''Mit diesem 20 Dollarschein kann ich mir ganz viele Nuesse kaufen und ich weiss auch warum: Geld kann man gegen Waren und Dienstleistungen eintauschen'' oder Lisa widmet auf einem Mittelalterfest den Kuchen fuer das Fest, dem Rueckgrat des Feudalsystems, den Leibeigenen. Ohne diese vielen interessanten, scharfzuengigen Bemerkungen zu Kapitalismus, Kirche und dem Leben der Menschen waere Die Simpsons nur eine Serie unter vielen. Aber durch die Weitsicht der Autoren (Matt Groening, James L. Brooks) wird diese Serie immer zu einem echten Erlebnis und spannenderweise scheinen ihnen nie die Ideen auszugehen. Dabei ist besonders zu bemerken, dass sich Die Simpsons nie auch nur ein winziges bisschen an den Mainstream angeglichen hat. Wenn man also ueber 15 Jahre sich nicht nach den Konventionen richtet, sollte man dann auch nicht ploetzlich damit anfangen, denn, darin sind sich wohl alle einig, die neuen Folgen haben an der Subtilitaet ihrer gesellschaftskritischen Einfaelle erheblich eingebuesst. Desweiteren mutiert die Serie, die sich unter anderem durch die Vielfalt der Witzarten auszeichnet, immer weiter zum Slapstick, was auch im Film sehr deutlich zu beobachten ist. Auch wenn die Autoren loeblicherweise nicht komplett den speziellen Humor und die Kritik eingebuesst haben, muss man doch deutlich feststellen, dass die Seitenhiebe auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, so witzig sie auch sein moegen, eher platt und oberflaechlich bleiben und zwar gerade deswegen, weil der Film allen gefallen soll. Doch genau darin besteht genau der Fehler! Die Simpsins duerfen eben nicht allen gefallen und von allen verstanden werden, denn dann sind sie wie eine von den vielen anderen Serien auch.
FAZIT: Obwohl sich der Film meiner Meinung nach als solide Unterhaltung bezeichnen darf, streicht er den gesellschaftskritischen Aspekt nahezu vollkommen heraus, sodass am Ende nur ein platter, mainstreamtauglicher Film steht.